Steve Vai

  • 1. Oktober 2010
  • Geschrieben von Ela
  • Abgelegt unter Portraits

Steve Vai in jungen Jahren

Steve Vai wurde am 6. Juni 1960 als Steven Siro Vai in New York geboren. Schon in seiner Kindheit beschäftigte sich Vai mit dem Gitarrenspiel: Seine erste Band soll er mit sieben Jahren gegründet haben. Fakt ist, dass Vai ab 1974 Unterricht bei Joe Satriani nahm, einem New Yorker Musiker, der Ende der Achtziger Jahre als Lead-Gitarrist für Mick Jagger Bekanntheit erlangte und später bei Deep Purple einstieg. Ende der Siebziger Jahre besuchte Steve Vai das Berklee College of Music, eine berühmte Bostoner Musikhochschule für Jazz-Musik, an der unter anderem Duke Ellington als Dozent lehrte. Steve Vai sammelte erste Erfahrungen als Gitarren-Profi bei Frank Zappa, für den er ab 1979 Notentranskriptionen seiner Gitarren-Soli anfertigte.

Von 1980 bis 1982 war Vai Mitglied von Zappas Band und wurde später von diesem für sein virtuoses und schnelles Gitarrenspiel als “Stunt-Gitarrist” bezeichnet. Nachdem Steve Vai aus Frank Zappas Band ausschied, wechselte er seinen Wohnsitz nach Kalifornien und begann damit, seine ersten Solo-LPs zu veröffentlichen. Vai beteiligte sich in den Achtzigern untere anderem als Gastmusiker an Alben von Public Image Limited und Whitesnake und war zeitweise Mitglied von Alcatrazz und der David Lee Roth Band.

Projekte und Erfolge seit 1990

In den neunziger Jahren sollte Steve Vai seine Freundschaft mit Joe Satriani wieder auffrischen. Musikalisches Zeugnis der engen Verbundenheit der beiden Weggefährten liefern seitdem die von Satriani ins Leben gerufenen, regelmäßig stattfindenden “G3-Touren”: Ursprünglich ein Tour-Projekt von Satriani und Vai, wurden die G3-Touren im Laufe der Jahre zu einem fest etablierten Musikevent in den USA und Europa. Außer Vai und John Petrucci von Dream Theater nahmen bekannte Gitarrengrößen wie Yngwie Malmsteen, Uli Roth, Brian May von Queen oder Billy Gibbons von ZZ Top an den Touren teil. Als Meilenstein im Schaffen von Steve Vai gilt insbesondere das Album Passion and Warfare mit seinem herausragenden Instrumental-Titel “For the Love of God”.

Eine Zusammenarbeit mit Ozzy Osbourne Mitte der Neunziger endete relativ fruchtlos. Zu den weiteren Künstlern, mit denen Steve Vai in den vergangenen zwanzig Jahren Platten aufnahm, zählen Alice Cooper, Al Di Meola, Joe Jackson, Motörhead, die Yardbirds, Meat Loaf, Spinal Tap und Eros Ramazotti. Steve Vai nahm auch an Orchesterprojekten teil; so wirkte Vai mit einem hunderköpfigen Orchester an der Uraufführung von Ichiro Nodairas “Fire Strings” mit. Zum musikalischen Wirken Vais gehören verschiedene Soundtracks für Computerspiele: Vai steuerte Musik zu den Spielen Formula One für die Playstation, WCW/nWo Revenge für Nintendo 64, Guitar Hero 3 und Grand Theft Auto: Vice City sowie Halo 2 und 3 für den PC bei. Beleg für die musikalische Bedeutung von Steve Vai in den USA sind elf Grammy-Nominierungen zwischen 1990 und 2010 und drei Grammy-Gewinne.

Video: Steve Vai spielt Tender Surrender

Stil

Das virtuose Gitarrenspiel von Steve Vai beeindruckt vor allem durch schnelle, akkurate Soli. Insbesondere seine musikalische Ausbildung gilt als Grundlage für seinen Stil: Steve Vai setzt den vor allem im Jazz populären “Lydischen Modus” ein, eine der acht sogenannten alten Kirchentonarten. Als ein weiteres Merkmal von Vais Spiel wird häufig sein treibendes Vibrato genannt.

Equipment

Steve Vai Guitar

Ibanez Jem 555: eine echte Steve Vai Guitar

Für die meisten seiner Aufnahmen benutzt Steve Vai Gitarren des japanischen Herstellers Ibanez. Ibanez produziert seit 1987 in Zusammenarbeit mit Vai die Ibanez-JEM-Serie. Die Ibanez JEM ist eine Art Signature-Gitarre, von der es allerdings inzwischen verschiedene Variationen gibt. Die Ibanez JEM erinnert in puncto Design stark an die Fender Stratocaster. Tatsächlich handelt es sich bei dem Instrument um eine sogenannte “Superstrat”, einen Gitarrentyp, der, insbesondere, um den Ansprüchen von Heavy-Metal-Gitarristen der Achtziger Jahre gerecht zu werden, über verschiedenste Modifikationen gegenüber der klassischen Stratocaster verfügt.

Neben einem schmaleren Hals zeichnet die Superstrat ein stabileres Tremolo-System sowie die Verwendung von Humbucker-Pickups aus. Besondere Merkmale der Ibanez-JEM-Gitarren sind der in den Korpus eingelassene Griff (der “Monkey Grip”), DiMarzio-Humbucker, eine häufig sehr grelle Farbgebung sowie speziell gestaltete Inlays im Griffbrett. Mit der Ibanez Universe entwickelten Ibanez und Steve Vai außerdem die erste siebensaitige E-Gitarre für die Massenproduktion. Zu den wenigen Nicht-Ibanez-Gitarren, die Steve Vai in der Vergangenheit benutzt hat, zählen eine Fender Stratocaster, eine Gibson Les Paul Standard sowie eine Gibson Explorer. Vor seiner Zusammenarbeit mit Ibanez benutzte Steve Vai außerdem Gitarren des amerikanischen Herstellers Jackson.

Außer an der Entwicklung verschiedener Gitarrenmodelle war Steve Vai am Entwurf des Carvin-Legacy-Gitarrenverstärkers beteiligt, einem erschwinglichen Gerät, das er auch selbst benutzt. Steve Vai bedient sich einer ganzen Reihe von Effektgeräten, um seine Gitarrensounds zu modifizieren: Neben einem Ibanez Tube Screamer und einem Boss/Roland DS-1 für die Verzerrung, sei an dieser Stelle lediglich noch das sogenannte “Bad Horsie VAI-1″, ein für Vai entwickeltes Wah-Wah-Pedal aus dem Hause Morley, genannt.

Favored Nations

Mit Favored Nations hat Steve Vai 1999 sein eigenes Plattenlabel ins Leben gerufen. Favored Nations verfügt inzwischen über zwei Sub-Labels, die sich auf die Produktion und Vermarktung von Künstlern aus verschiedenen Musikbereichen konzentrieren. Auf dem Hauptlabel wurden bislang CDs von Eric Johnson, Eric Sardinas, The Yardbirds, Andi Timmons sowie Steve Vai selbst verlegt; auf Favored Nations Acoustic erscheinen ausschließlich Veröffentlichungen aus dem Unplugged-Bereich, während auf Favored Nations Cool ausnahmslos Jazz-Gitarristen produziert werden.

Soziales Engagement

Steve Vai hat sich in der Vergangenheit für soziale Belange engagiert. Im Vordergrund stand dabei die musikalische Förderung sozial benachteiligter Kinder in den USA, denen er mit der von ihm ins Leben gerufenen Stiftung Make a Noise Musikunterricht und Instrumente zur Verfügung stellt.

Bilderquelle: thegauntlet.com

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