Brian May
- 25. Februar 2011
- Geschrieben von Ela
- Abgelegt unter Portraits
Brian Harold May wurde am 19. Juli 1947 in London geboren. Seine ersten musikalischen Gehversuche machte er bereits in sehr früher Kindheit auf der Ukulele seines Vaters. Als May im Alter von sieben Jahren seine erste akustische Gitarre geschenkt bekam, war damit sein Weg zu einer mustergültigen Laufbahn als Musiker geebnet. In den folgenden Jahren sollte er an einer Londoner Musikschule die Grundlagen vermittelt bekommen, die es ihm später erlaubten, seinen eigenen Stil zu entwickeln. Insbesondere das Nachspielen zeitgenössischer Pop- und Rock-Songs soll eine beliebte Übung unter May und seinen Mitschülern gewesen sein. Als erste richtige Band Mays gelten Nineteen-Eightyfour, mit denen er ab seinem sechzehnten Lebensjahr zahlreiche kleinere und größere Konzerte (unter anderem als Vorband für Jimi Hendrix, Traffic und Pink Floyd) absolvierte. 1968 verließen er und Sänger Tim Staffell Nineteen-Eightyfour und gründeten Smile, eine frühe Version der späteren Band Queen.
Smile und Queen
Die Band Smile bestand im Wesentlichen aus May, Staffell (Bass) und deren Mitstudenten aus London, Roger Taylor (Schlagzeug). Zur Besetzung gehörte außerdem zeitweise noch der Keyboarder Chris Smith – die meisten ihrer Konzerte sowie die einzigen existierenden Studio-Aufnahmen (diese wurden bis 1982 nie offiziell veröffentlicht) bestritten Smile jedoch als Power-Trio.
Mit dem Wechsel von Sänger und Bassist Staffell zu Humpy Bong im Jahre 1970 war das Ende von Smile gekommen. May und Taylor fanden wenig später in dem Sänger Freddy Mercury und John Deacon (Bass) die passenden Mitstreiter für ihre neue Band Queen, die in dieser Besetzung zwanzig Jahre, nämlich bis zum Tod von Mercury 1991, bestehen sollte. Das erste Queen-Album erschien 1973, der kommerzielle Durchbruch konnte allerdings, trotz der sehr positiven Stimmen der Kritiker, erst im folgenden Jahr mit dem Album “Queen II” gelingen. Mit den folgenden LPs “Sheer Heart Attack” (1975) und “A Night at the Opera” (1976, damals die angeblich teuerste Albumproduktion der Musikgeschichte) konnten Queen diesen Erfolg sogar noch toppen und einige ihrer bis heute bekanntesten Singles (“Killer Queen”, “Bohemian Rhapsody”) veröffentlichen. Nach dem Release von “A Day at the Races” (1976) läutete “News of the World” (1977) mit den Hit-Singles “We Will Rock You” und “We Are the Champions” die wahrscheinlich einflussreichste Schaffensphase der Band ein. Insbesondere das Album “The Game” (1980, “Crazy Little Thing Called Love”, “Another One Bites the Dust”) markiert den Höhepunkt dieser Ära; die an dessen Veröffentlichung anschließende Welttournee war ein ebenso großer Erfolg (am 8. März 1981 spielten Queen in Buenos Aires, Argentinien, vor über 300.000 Menschen).
1985 waren Queen einer der Headliner beim legendären Live-Aid-Festival im Londoner Wembley Stadium und schrieben mit der laut einer Umfrage unter sechzig einflussreichen Musik-Managern (BBC, 2005) “großartigsten Rock-Performance aller Zeiten” abermals Musikgeschichte. Das 1986 erschienene Album “A Kind of Magic” (1986, “A Kind of Magic”, “Who Wants to Live Forever”, “Princes of the Universe”) war nicht zuletzt auch deshalb ein großer Erfolg, weil es die Titelmusik zum Kinofilm “Highlander” (1985) mit Christopher Lambert in der Hauptrolle enthielt. Kurz vor Freddy Mercurys Aids-Tod im November 1991, veröffentlichten Queen das letzte Album (“Innuendo”) in der klassischen Besetzung.
Seit 2004 treten Brian May und Roger Taylor gemeinsam mit dem ehemaligen Free- und Bad-Company-Sänger Paul Rodgers erneut unter dem Namen Queen auf.
Equipment und Signature-Instrumente
Brian Mays mit Abstand bekanntestes Instrument dürfte seine “Red Special” getaufte Gitarre sein. Obwohl (oder grade weil?) diese auf den ersten Blick erstaunlich an eine Gretsch Jet Firebird erinnernde Gitarre von May und dessen Vater in achtzehnmonatiger Arbeit selbst gebaut und entwickelt wurde, hat sie den Sound von Queen maßgeblich geprägt. Der Korpus der Red Special soll aus einem über hundert Jahre alten Stück Eichenholz bestehen, ebenso der Hals des Instrumentes und das Griffbrett mit seinen 24 Bünden und der eigenwilligen Anordnung der Bundmarkierungen. Die Spulen der Pickups der Gitarre (drei Tri-Sonic Single-Coil-Pickups von Burns) wurden von May modifiziert, um sie an seine klanglichen Vorstellungen (insbesondere hinsichtlich der durch “Mikrophonie”, ein durch Schallwellen verursachtes Mitschwingen der Tonabnehmer, verursachten Rückkopplungen) anzupassen. Eine der interessantesten Innovationen, die May und sein Vater an diesem Instrument umsetzten, dürften die an der Brücke auf Rollen gelagerten Saiten gewesen sein, die sich deswegen auch bei häufiger Benutzung des Tremolo-Arms weniger schnell verstimmten. Es hat bereits in den frühen Achtziger Jahren Replikas von Mays “Red Special” gegeben. Als besonders erfolgreich erwiesen sich die Signature-Modelle von Burns. Inzwischen werden die sogenannten “Brian May Specials” über sein eigenes Label, Brian May Guitars, vertrieben.
Zu den nennenswerten Besonderheiten seiner technischen Ausstattung zählt, dass May angeblich an Stelle eines Plektrums Münzen zum Spielen benutzen soll. Ebenso charakteristisch für den “May-Sound” sind außerdem der legendäre AC30-Amp von VOX sowie ein sogenannter Treble-Booster, ein kleines Gerät, mit denen die Amplituden des Gitarrensignals so weit verstärkt werden, dass über dir Röhren des Verstärkers ein Verzerrungseffekt entsteht.
Wissenswertes
Brian May besitzt seit 2007 einen Abschluss als Doktor der Astrophysik und ist inzwischen Kanzler der Universität von Leeds.
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