Andy Timmons

  • 26. November 2010
  • Geschrieben von Ela
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Andy Timmons wurde am 26. Juli 1963 in Evansville, Indiana, USA, geboren. Als Dreizehnjähriger wurde Timmons Mitglied der Rockband Taylor Bay, stellte in dieser Zeit allerdings fest, dass seine musikalische Laufbahn eine andere Richtung nehmen sollte: Bereits früh entschied sich Timmons, professioneller Session-Gitarrist zu werden, sich so musikalisch zu verwirklichen und gleichzeitig für sein finanzielles Auskommen zu sorgen.

Als maßgebliche Einflüsse auf sein Gitarrenspiel benennt Timmons heute neben seinen späteren G3-Kollegen Steve Vai, Joe Satriani und John Petrucci vor allem Eric Johnson sowie die Session-Gitarristen Steve Lukather und Larry Carlton. Er beschäftigte sich zwei Jahre mit dem klassischen Gitarrenspiel, bevor er in den Achtziger Jahren nach Miami, Florida, zog, um an der dortigen Universität (zu den Absolventen der University of Miami zählen so bekannte Gitarristen und Bassisten wie Jaco Pastorius und Pat Metheny) Jazzgitarre zu studieren.

Nachdem er während dieser Zeit erste Kontakte zu in Miami ansässigen Musikproduzenten schließen konnte, gründete er die Andy Timmons Band (ATB) und wurde 1988 von der Band Danger Danger als Session- und Live-Gitarrist engagiert; die Musik von Danger Danger wird gewöhnlich als eine Mischung aus Glam Metal und Hardrock beschrieben – passend dazu spielte die Band in den frühen Neunzigern als Opener für KISS, Extreme oder für Alice Cooper. Mit Danger Danger nahm Timmons bis 1993 zwei Studio- und ein Live-Album auf, entschloss sich aber dann die Band zu verlassen und nach Dallas, Texas, zu gehen. In Dallas widmete sich Timmons wieder seiner eigenen Band, der ATB, und veröffentlichte 1994 sein erstes Solo-Album “X-tacy”.

Bis 2006 spielte er mit der Andy Timmons Band noch sechs weitere Alben ein und war zudem noch einige Male als Gitarrist an den neueren Aufnahmen von Danger Danger beteiligt.

Equipment

Einen Großteil seiner neueren Aufnahmen hat Andy Timmons mit Gitarren aus seiner Ibanez-Signature-Reihe, den Modellen AT100, AT200 und AT300, eingespielt. Die erste AT100 war eine in nur kleiner Stückzahl produzierte Superstrat mit Erlenholz-Korpus, Hals und Griffbrett aus Ahorn, Jumbo-Frets und einer recht eigenwilligen Pickup-Ausstattung: Neben zwei sehr schmalen Humbuckern im Single-Coil-Format (DiMarzio Cruiser in Neck- und Mid-Position) verfügte die AT100 in der Bridge-Position über einen speziellen Andy-Timmons-Signature Humbucker, den DiMarzio AT-1. Während die AT100 noch in strat-typischer Sunburst Lackierung ausgeliefert wurde, setzte die AT200 auch optisch neue Akzente. Die lediglich von 2004 bis 2005 in der Produktion befindliche AT200 verfügte im Unterschied zur AT100 über einen in Antique Violin (einer Lackierung, die der einer alten Violine nachempfunden ist) gehaltenen Mahagoni-Korpus und ein Griffbrett aus Rosenholz. Statt der DiMarzio-Pickups des Vorgängermodells wurden in der AT200 Ibanez G104-Pickups in Mid- und Neck-Position sowie ein G109-Humbucker in Bridge-Position verbaut. Zeitgleich brachte Ibanez auch das dritte Modell der Andy-Timmons-Signature, die AT300, auf den Markt. Sie gilt gemeinhin als eine etwas noblere Variante der AT200, was bereits auf den ersten Blick durch die aufwändigen Inlays des AT-Prestige-Halses auffällt. Im Unterschied zur AT200 verfügt die AT300 außerdem über die schon in der AT100 verbauten DiMarzio-Pickups. Auch die AT300 wird inzwischen nicht mehr gebaut (die letzten Modelle stammen aus dem Jahr 2007). Seit 2009 wird von Ibanez eine Neuauflage der seltenen AT100, die AT100CL, vertrieben. Über andere von Timmons benutzte Instrumente ist wenig bekannt. Gelegentlich, so berichtete Timmons in einem Interview, setzt er bei Aufnahmen im Studio eine Fender Telecaster von 1968 ein. Auf älteren Fotos kann man ihn jedoch auch mit Gitarren von Rickenbacker und Gibson (vermutlich einer ES-335) sehen.

Nach eigenen Angaben benutzte Timmons in den 80ern vor allem alte Marshall-Verstärker, vermutlich 68er Plexi- und 79er JMP-Topteile. Später hat Timmons auch mit Laney-Verstärkern experimentiert, benutzt aber seit geraumer Zeit die Lone-Star- und Stiletto-II-Topteile von Mesa/Boogie. Timmons gibt an, dass er sowohl live als auch im Studio ausschließlich über diese Topteile in Kombination mit Mesa/Boogie-2×12- und -4×12-Lautsprecherkabinetten spielt. Die von Timmons eingesetzten Effektgeräte sind ebenfalls vergleichsweise überschaubar. Auf seinem aktuellen Album “Resolution” benutzte Timmons das Tube Tape Echo von Fulltone, ein altes Maestro Echoplex EP-3 (ein Nachfolgemodell des ersten tonbandbasierten Echogerätes aus den Fünfziger Jahren, dem Tube Echoplex) sowie ein digitales Echogerät des Herstellers Chandler. Als Wah-Pedal setzt Timmons ein Vox aus den Neunziger Jahren ein.

Wirkung

Andy Timmons Aufnahmen mit Danger Danger und der ATB haben ihm zum Teil beachtliche Erfolge, insbesondere in Japan und den USA, eingebracht. So wurde die erste Platte von Danger Danger in den USA bis heute mehr als 400.000 mal verkauft. Seine zahlreichen Session-Aufnahmen mit Popgrößen wie Pink, Paula Abdul, Olivia Newton-John oder auch Paul Stanley von KISS sowie seine regelmäßigen Gastauftritte bei den G3-Touren in Dallas festigten Timmons Reputation als hervorragender Gitarrist. Ein Lehrvideo von Timmons ist bereits seit geraumer Zeit angedacht, wurde bisher allerdings nicht verwirklicht. In Zusammenarbeit mit Mesa/Boogie gibt Timmons jedoch gelegentlich Clinic-Sessions für interessierte Nachwuchs-Gitarristen.

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