Eric Johnson
- 9. März 2012
- Geschrieben von Ela
- Abgelegt unter Portraits
Eric Johnson wurde am 17. August 1954 im texanischen Austin geboren. Wie seine Geschwister erlernte er zunächst das Klavierspiel, begann jedoch ab dem elften Lebensjahr, sich auf die Gitarre zu konzentrieren. Johnson war stark beeinflusst von den Blues- und Bluesrockgrößen seiner Jugend und spielte im Alter von fünfzehn Jahren in seiner ersten richtigen Band, Mariani. Ein Universitätsstudium brach er ab und schloss sich etwa 1974 den Electromagnets an, mit denen er zwei Alben, “Electromagnets” (1975) und “Electromagnets II” (unveröffentlicht bis 2008), einspielte.
Nach dem Ende der Electromagnets im Jahre 1977 versuchte Johnson, der inzwischen eine kleine, eingeschworene Fangemeinde besaß, mit dem Eric Johnson Trio erstmals, Solopfade zu betreten. Das Eric Johnson Trio nahm ein Album auf, das unter dem Titel “Seven Worlds” 1978 veröffentlicht wurde, jedoch wegen vertraglicher Schwierigkeiten mit dem Label zunächst keine angemessene Verbreitung fand.
In den folgenden Jahren machte Johnson sich einen Namen als Sessiongitarrist für seinen ehemaligen Bandkollegen Christopher Cross (“Christopher Cross“, 1979), Cat Stevens (“Back to Earth“, 1978), Carole King (“Pearls”, 1980, und “One to One”, 1982) sowie Steve Morse’ (“Stand Up“, 1985).
Solo-Karriere
Eric Johnsons zweites Album, “Tones“, erschien 1986 auf dem Warner-Sublabel Reprise Records. An den Aufnahmen als Background-Sängerin beteiligt war Jennifer Warnes, die Anfang der Siebziger Jahre durch ihre Zusammenarbeit mit Leonard Cohen bekannt wurde. Weil sich “Tones” jedoch nicht so gut verkaufte, wie erhofft, wurde sein Vertrag bei Warner nicht verlängert und es dauerte vier weitere Jahre, bis sein drittes Album, “Ah Via Musicom” (1990), erschien. Eine Dolby 5.1-Audio-DVD des Albums wurde ohne Johnsons Zustimmung 2002 von Capitol Records veröffentlicht, jedoch kurze Zeit später wieder zurückgezogen.
“Ah Via Musicom” verkaufte sich wesentlich besser als seine Vorgänger und brachte Johnson einen Grammy für die “Best Rock Instrumental Performance” ein. In den folgenden Jahren bekam er die Gelegenheit, als Gastmusiker an zahlreichen weiteren Platten mitzuarbeiten (u. a. bei Christopher Cross, Jennifer Warnes, Chet Atkins, Dweezil Zappa und Richard Marx), kam jedoch mit der Produktion seines vierten Solo-Albums, “Venus Isle”, nur schleppend voran.
Video: Eric Johnson performt Cliffs of Dover
“Venus Isle” erschien schließlich 1996, konnte an den Erfolg seines Vorgängers allerdings nicht anknüpfen und kostete Johnson deswegen seinen Vertrag bei Capitol Records. Im selben Jahr wurde Johnson allerdings auch die besondere Ehre zuteil, an der allerersten Auflage der inzwischen legendären G3-Touren teilzunehmen. Die gemeinsam mit Joe Satriani und Steve Vai gegebenen Auftritte wurden aufgezeichnet und 1997 auf CD und DVD als “G3 – Live in Concert” veröffentlicht.
Bis zum Release von Eric Johnsons fünftem Album dauerte es nochmals sechs Jahre; er veröffentlichte “Souvenir” (2002) – offenkundig aufgrund der negativen Erfahrungen mit den Major-Labels – in seinem eigenen Verlag, Vortexan Records, und vertrieb die Platte ausschließlich als Download auf seiner Internetseite. Sein Auftritt bei Eric Claptons Crossroads-Festival im Jahre 2004 stellt einen weiteren Höhepunkt seiner Karriere dar und ist, wie die G3-Tour, inzwischen auf CD und DVD erhältlich.
Durch den guten Kontakt mit Steve Vai bekam Johnson die Möglichkeit, sein nächstes Studioalbum, “Bloom” (2005), wieder auf einem regulären Plattenlabel, nämlich Favored Nations, zu veröffentlichen. Auch diese Platte erhielt immerhin eine Grammy-Nominierung als – bemerkenswerter Weise – “Best Pop Instrumental Album”.
Im selben Jahr wurde ebenfalls sein Auftritt in der Fernsehsendung “Austin City Limits” aus dem Jahre 1988 auf CD und DVD veröffentlicht. 2006 bekam Johnson noch einmal die Gelegenheit an einer G3-Tour teilzunehmen: Diese sogenannte erste G3-Tour des Jahres 2006 führte ihn gemeinsam mit Joe Satriani und John Petrucci in einige lateinamerikanische Länder – den nordamerikanischen Teil der Tour (der “zweite Teil”) bestritten Satriani und Petrucci gemeinsam mit Steve Vai.
Johnsons aktuellstes Studioalbum, “Up Close“, erschien im Dezember 2010 und wird erstmals wieder von einem der ganz großen Major-Labels, EMI, vertrieben. Als Gastmusiker konnte Johnson für “Up Close” Johnny Lang und niemand geringeren als Jimmy Vaughan, Bruder der 1990 verunglückten Blueslegende Stevie Ray Vaughan, gewinnen.
Equipment
Das am häufigsten von Eric Johnson gespielte Instrument dürfte ohne Zweifel die Fender Stratocaster sein. Johnson besitzt eine ganze Reihe von Strats und gleich zwei davon wurden zu Vorlagen für die von Fender produzierten Signature-Modelle. Seine Artist Series Stratocaster basiert auf einer 1957er Strat mit Ahornhals, verfügt aber über eigens entworfene Custom-Shop-Pickups.
Das zweite Instrument, die Eric Johnson RW Stratocaster, orientiert sich an einer 1965er Strat und verfügt – im Gegensatz zum anderen Modell – über ein Rosewood-Fretboard. Zu den weiteren von Johnson favorisierten Gitarren zählen insbesondere die Modelle ES-335 und Les Paul sowie deren Nachfolger, die SG, von Gibson. Der Akustikgitarren-Spezialist Martin hat 2003 ebenfalls ein Signature-Modell für Johnson, die MC-40, vorgestellt.
Neben dem beinahe obligatorischen Crybaby Wah von Dunlop und dem Boss DD-2 setzt Johnson zahlreiche moderne Effekte ein, greift aber auch auf so legendäre Technikantiquitäten wie das Echoplex Tape Delay zurück. Johnson spielt über Amps von Fender (Twin Reverb und Deluxe Reverb) sowie Plexi-Topteile und 1960er Kabinette von Marshall.
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