Robert Fripp

  • 22. April 2011
  • Geschrieben von Ela
  • Abgelegt unter Portraits

Vor King Crimson

Robert Fripp wurde am 16. Mai 1946 in Wimborne Minster in der englischen Grafschaft Dorsetshire geboren. Über seine weitere Biografie und seinen musikalischen Werdegang ist wenig bekannt. Fripp soll im

Alter von elf Jahren angefangen haben, Gitarre zu spielen. Musikalisch in Erscheinung tritt Fripp erstmalig 1967, als er gemeinsam mit den Brüdern Michael und Peter Giles die Band Giles, Giles and Fripp gründet. Das Trio veröffentlicht 1968 sein einziges Album “The Cheerful Insanity of Giles, Giles and Fripp” auf einem Sublabel von Decca. Nachdem Robert Fripp die Band noch im selben Jahr verlässt, gründen die übrigen Mitglieder King Crimson. Fripp steigt als Gitarrist in die neue Formation ein.

King Crimson und andere Projekte

Neben den “Giles, Giles and Fripp”-Mitgliedern Michael Giles und Ian McDonald zählt der spätere Gitarrist und Bassist von Emerson, Lake & Palmer, Greg Lake, zur ersten Besetzung von King Crimson. King Crimson veröffentlichten 1969 ihr erstes Album “In the Court of the Crimson King”, lösten sich kurz darauf aber vorläufig wieder auf. Robert Fripp war in den folgenden Jahren das einzige feste Mitglied von King Crimson. Die meiste Zeit verbrachte er in den Siebzigern allerdings damit, als Produzent oder Session-Musiker für eine Reihe anderer Künstler zu arbeiten. Zu seinen ersten Projekten gehörten zwei Alben mit Van der Graaf Generator (1970 “H to He, Who Am the Only One” und 1971 “Pawn Hearts”), vier Alben mit dem Roxy-Music-Mitglied Brian Eno (“No Pussyfooting”, 1972, “Evening Star”, 1974, sowie “Come the Warm Jets” und “Another Green World”, beide 1975) und zwei Alben mit Peter Gabriel (“Car”, 1976, und “Scratch”, 1978). 1977 wirkt Fripp an den Aufnahmen zu David Bowies Album “Heroes” mit und öffnet sich zunehmend dem Punk und New Wave; 1978 spielt er die Gitarre für das Stück “Fade Away and Radiate” auf dem Blondie-Album “Parallel Lines”, 1979 für das Stück “I Zimbra” auf dem von Eno produzierten Talking-Heads-Album “Fear of Music”.

Robert Fripp Live

Mit einer neuen Besetzung rief Robert Fripp 1981 erneut King Crimson ins Leben. Am Schlagzeug saß Bill Bruford, der ursprüngliche Drummer von Yes, Bass spielte Tony Levin, der unter anderem durch seine Arbeit für Peter Gabriel bekannt wurde und als einer der Pioniere auf dem Chapman-Stick gilt, und den Gesang sowie die zweite Gitarre übernahm Adrian Belew, der zuvor mit Bowie und Frank Zappa gespielt hatte. Zwischen 1981 und 1984 entstanden insgesamt drei Studioalben der Band: “Discipline” (1981), “Beat” (1982) und “Three of a Perfect Pair” (1984).  Die Aufnahmen mit den neuen King Crimson sollten während der ersten Hälfte der Achtziger Jahre jedoch nicht das einzige musikalische Projekt Fripps darstellen: Gemeinsam mit Andy Summers, dem Gitarristen der sich damals auf dem Höhepunkt ihres Erfolges befindlichen Band “The Police”, spielte er zwei Studioalben (“I Advance Masked”, 1982, und “Bewitched”, 1984) ein.

Zwischen 1984 und 2009 engagierte sich Robert Fripp als Gitarrenlehrer und entwickelte  das Modell eines ganzheitlichen Gitarrenunterrichts, der vor allem auf die Beziehungen des Musikers zu seinem Instrument und sich selbst aufbaut. Die gemeinsamen Aufnahmen mit seiner Ehefrau, der New-Wave-Ikone Toyah Willcox, die 1986 unter dem Titel “The Lady or the Tiger?” veröffentlicht wurden, sollten für die nächsten Jahre das letzte größere musikalische Projekt Fripps darstellen. Erst ab Mitte der Neunziger macht Fripp mit einer umfangreichen Serie experimenteller Solo-Aufnahmen auf sich aufmerksam. Diese von ihm “Soundscapes” genannte Reihe hat inzwischen ein gutes dutzend Studio- und Live-Releases hervorgebracht. Auch King Crimson hat in der Zwischenzeit mehrere Neuauflagen erlebt. Als besonders bemerkenswert gilt die sechsköpfige Variante der Band, mit der Fripp 1994 eine EP (“VROOOM”) veröffentlichte. Mit Fripp und Belew an den Gitarren, Levin und Trey Gunn am Bass sowie Bruford und Pat Mastelotto am Schlagzeug war jedes Instrument genau zwei mal besetzt.

2004 trat Robert Fripp zusammen mit Joe Satriani und Steve Vai im Rahmen der G3-Tour auf.

Equipment

Während der Sechziger und Siebziger Jahre spielte Robert Fripp hauptsächlich auf zwei verschiedenen Les-Paul-Custom-Modellen von Gibson. Beide Instrumente (Baujahre 1957 und 1959) verfügen über einen zusätzlichen Humbucker in Mid-Position (also insgesamt drei Humbucker). Das 59er Modell gelangte später in den Besitz des Small-Faces-Gitarristen Steve Marriott und soll nach dessen Tod weiterverkauft worden sein. Seit Mitte der Siebziger Jahre benutzte Fripp außerdem eine Pre-CBS Fender Stratocaster. Zu seinen bevorzugten akustischen Gitarren gehören zwei Gibson J-45-Modelle aus den frühen Sechzigern.

Unter den weiteren Gitarren, Effektgeräten und Verstärkern befinden sich einige Stücke, die Fripps Sound maßgeblich geprägt haben. Fripp, der als Soundtüftler gilt, hat bereits in den Siebziger Jahren seine eigenen, charakteristischen Effekte hergestellt. Insbesondere sein als “Frippertronics” bekannt gewordenes Loop-Verfahren (die Erzeugung von Loops mittels Koppelung zweier Revox-Tonbandgeräte) trug maßgeblich zur Entstehung des Fripp-Sounds bei.

Video: Robert Fripp Interview

Verwendete Bilder & Grafiken von DMGLive.com, Swepett.pp.se und NNDB.com

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