Ibanez RG350 – Fortgeschrittenen Gitarre im Test
- 8. November 2010
- Geschrieben von Florian
- Abgelegt unter Equipment
Heute widmen wir uns mal einer Gitarre, die ich uneingeschränkt für schon fortgeschrittene Gitarristen empfehlen würde. Die Gitarre stammt von der Firma ‘Ibanez’ und entstammt der RG-Serie, die sich weltweit großen Absatzes erfreut. Es ist das Modell mit der Bezeichnung ‘RG350. Preislich liegt das ganze bei ca. 450€, die sehr ordentlich sind.
- 24 Bünde
- Edge III Tremolo
- Linde Korpus
- Ahorn Hals
- Palisander Griffbrett
- Haifischzahn Inlays
- Humbucker in Hals und Steg Position
- Singe Coil in der Mitte
- Tone- und Volumepoti
Optik/Verarbeitung
Die RG350 DX WH ist klassisch weiß und hat ein weiß/silbrig glänzendes Schlagbrett. Es gibt die gleiche Gitarre auch in Schwarz mit weißem Schlagbrett(Version EX BK), Schwarz mit schwarzem Schlagbrett (M-BK) und zu guter Letzt auch noch in Gelb mit schwarzem Schlagbrett(M-YE).
Meine persönliche Version ist die DX WH von der ich im folgenden ausgehe, dies stellt jedoch kein Problem dar, da alle Gitarren vom Grundaufbau gleich sind und nur optische Unterschiede vorhanden sind.
Bei der Verarbeitung lassen sich keinerlei Fehler finden, bis auf eine Ausnahme ist alles bei meiner Gitarre in bester Ordnung. Diese Manko, ist der doch hörbare Lautstärke-Schub den der Humbucker in Steg-Position erzeugt.Anzumerken ist noch die von Werk aus perfekt eingestellte Saitenlage.
Bespielbarkeit:
Die besonders gute Bespielbarkeit von Ibanez-Gitarren ist seit langer Zeit bekannt. Nicht umsonst besitzen drei Vorzeige Flitzefinger-Gitarristen wie Steve Vai, Joe Satriani und Paul Gilbert ihre eigenen Signaturegitarren bei Ibanez.
Auch bei der RG350 merkt man den Ibanez Anspruch im Bereich der Bespielbarkeit dem Gitarristen alle Türen aufzustoßen. Ein dünner, über den ganzen Hals perfekt bespielbarer Hals und die niedrige Saitenlage, welche den nötigen Kraftaufwand minimiert, sorgen für ein überzeugend gutes Spielgefühl. Wer vorher noch auf keiner ähnlichen Gitarre gespielt hat, wird sich vorkommen wie im Paradies, denn es scheint einem alles leichter zu fallen.
Klang
Klanglich könnte man bei der Gitarre fasst den Eindruck erhalten, dass sie einen Spagat zwischen dem Fender-Twang und dem Gibson Druck erreichen möchte. Dazu kommt noch die Prise Ibanez Eigenheit und fertig ist die RG. Diese Vielfalt ist natürlich in keiner Weise perfekt vielmehr stellt sie einen Kompromiss zwischen den drei Bereichen dar. Dies wird durch die vielfältige Tonabnehmer Bestückung erreicht.
Humbucker, Single Coil, Humbucker.
Beide Humbucker sind splitbar und arbeiten dann zusammen mit Single Coil. Daraus ergeben sich dann insgesamt fünf Einstellungen, welche alle einen speziellen Klang mit sich bringen und dem Gitarristen eine große Vielfalt bieten.
Die beiden Humbucker in der puren Version bieten sich hervorragend für Rock und Metal an. Hierbei ist die Hals-Position etwas basslastiger und die Steg-Position deutlich Höhenlastiger und wie schon erwähnt auch lauter, was bei den meisten Verstärkern für mehr Verzerrung sorgt. Man könnte sie auch nach Rhythmus und Lead einteilen und sie könnten in dieser Form auf jeder Gibson sitzen, wenn auch bei den Gibson die Ausprägung jedoch deutlich stärker ist.
Dazu haben wir dann in der mittleren Position den Single Coil, der den cleanen Sound der Gitarre wiedergibt. Dieser Sound ist auch überzeugend und ist an den typischen Fender-Sound angelehnt. Wunderbar Mitten- und Höhenlastig. Dazu kommen noch die beiden Split-Positionen. Hals und Single-Coil stellt einen der Mittenposition ähnlichen Sound zur Verfügung, jedoch etwas dunkler und mit mehr Bässen. Steg und Single Coil nähern sich dem Klang einer Akustikgitarre an, das heißt noch mehr Höhen als in der Single Coil-Position.
Wenn einem dieser Wald an Möglichkeiten noch nicht ausreicht, dann kann man auch noch mit dem Volume- und Tonepoti der Gitarre rumspielen und weitere Klänge erhalten.
Hier bietet sich also ein reichhaltiges Feld an Klängen, die alle keine Perfektion anbieten, sondern den Kompromiss zwischen Vielfalt und Qualität wagen, welcher einem fortgeschrittenen Gitarristen gute Möglichkeiten gibt, seine Gitarrenklangwelt zu erweitern und neue Bereiche zu entdecken und zu nutzen.
Fazit
Die RG350 ist eine sehr gute Gitarre für Gitarristen, die mit den Grundlagen des Gitarrenspiels vertraut sind und den nächsten Schritt machen wollen. Hierzu bietet vor allem das reichhaltige Klangspektrum viele Möglichkeiten zum experimentieren. Auch die Bespielbarkeit eröffnet einem neue Möglichkeiten, sodass sich diese Gitarre wunderbar zum Weiterentwickeln eignet.
Einem Anfänger würde ich sie eher nicht empfehlen, da einem die niedrige Saitenlage nicht sonderlich hilfreich ist, beim Versuch die Kraft in den Fingern zu erhöhen. Allerdings mag es auch Anfänger geben, denen die Gitarre sehr gut gefällt, diese sollten bloß ihre Fingerkraft im Auge behalten und zur Not gesondert trainieren. Auch einige alte Gitarrenhasen mögen die Möglichkeiten dieser Gitarre schätzen und sie sich vielleicht mal näher angucken.
Allerdings ist das Niveau als fortgeschrittener Gitarrist schon so hoch, dass man auf keinen Fall um ein Anspielen herum kommt, denn man muss erst einmal für sich selbst sehen, ob einem die Gitarre liegt oder nicht.
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