Powerchords – du lernst spielen!

  • Diese Lektion dauert 3 Minuten.

Beim Rumprobieren wirst du sicher eines schon bemerkt haben. Mit Akkorden ist es auf einer verzerrten E-Gitarre gar nicht so leicht, „tight“ zu klingen. Das hat einen einfachen Grund: Ein Akkord besteht aus mindestens 3 Tönen. Meistens werden auf der Gitarre noch Oktaven einzelner Töne dazu gespielt, wie es z.B. bei den offenen Standard-Akkorden üblich ist. Jetzt ist es bei der E-Gitarre so – insbesondere, wenn sie verzerrt wird –, dass die Töne sehr lange nachklingen. Spielt man also mehrere Töne gleichzeitig, kann es sehr schnell ganz schön schwammig werden.

Deshalb greifen Rocker wie Metaller gerne auf Akkorde zurück, die strenggenommen überhaupt keine sind – die Powerchords. Powerchords sind also Akkorde die aus nur 2 Tönen bestehen. Diese klingen, vor allem verzerrt, sehr kraftvoll (daher der Name „Powerchord“) und sehr präzise.

Hintergrundwissen

Denken wir weiter: Wir wissen, dass Powerchords aus 2 unterschiedlichen Tönen bestehen. In der westlichen Musik greifen wir auf bis zu 12 verschiedene Töne zurück. Es gibt also aus der Sicht der Musiktheorie zu einem Grundton insgesamt 11 verschiedene Arten von Powerchords. Diese 11 verschiedenen Arten von Powerchords können wir aber auch auf vielfältige Weise spielen. So ergibt sich – selbst, wenn man nur Riffs mit nur Powerchords schreiben würde – ein riesiges Vokabular für Rhythmusgitarristen.

In dieser Lektion werde ich auf die beliebtesten Powerchords eingehen und demonstrieren, wie man sie im Kontext eines Songs verwenden könnte.

Der Standard-Powerchord

Die Fähigkeit, Powerchords zu spielen, gehört zu den wichtigsten Vorraussetzungen, Rock-Gitarrist zu werden. Wir fangen mit dem beliebtesten Powerchord, dem „5er-Powerchord“ an.

Der 5er-Powerchord setzt sich aus einem Grundton und der Quint zusammen. Er wird meistens über 2 oder 3 Saiten gespielt. Zur Veranschaulichung gibt es zwei Griffdiagramme. Ich verzichte bei diesen Griffdiagrammen bewusst auf Bundangaben, da sich Powerchords beliebig verschieben lassen:

Powerchord “Quintgriff”

Powerchord: ein Quintgriff

Powerchord “Quintgriff mit Oktave”

Powerchord-Quintgriff mit Oktave

Du siehst auf diesen beiden Griffdiagrammen denselben Powerchord. Der Grundton wird rot angezeigt, die Quint dazu schwarz. Beim zweiten Diagramm wird also die Oktave des Grundtons dazugespielt. Dadurch klingt der Powerchord voller, aber auch etwas freundlicher. Probier’ es doch selbst einfach aus!

Gitarrentheoretisch lässt sich also der Standard-Powerchord wie folgt zusammenfassen: Man nehme einen Ton auf einer beliebigen Saite und spiele eine Saite höher und 2 Bünde weiter einen weiteren Ton dazu. Optional lässt sich die Oktave des Grundtons dazu spielen. Dazu geht man vom Grundton aus 2 Saiten höher und 2 Bünde weiter.

Der Grundton ist der tiefste Ton eines Akkords in Grundstellung. Es gibt auch Akkordumkehrungen, bei denen der tiefste Ton nicht zwangsläufig der Grundton ist. Die Erläuterung von Akkordumkehrungen würde aber in dieser Lektion zu weit führen.

Rocksongs, die den Standard-Powerchord verwenden

Jetzt möchte ich dir eine Reihe relativ einfacher Rocksongs aufzeigen, die den Standard-Powerchord in Grundstellung verwenden.

  • Deep Purple – Smoke on the Water (Vers-/Chorus-Riff, bzw. Intro als 5er-Powerchord-Umkehrung)
  • Manowar – Warriors of the World
  • Die Ärzte – Schrei nach Liebe
  • Black Sabbath – Paranoid
  • Nirvana – Rape Me
  • Metallica – Master of Puppets (etwas schwieriger)

Kommentare

Noch keine Kommentare, sei der erste, der einen schreibt! :)

Was sagst du dazu?

Kommentar absenden!