Kirk Hammett

  • 29. Oktober 2010
  • Geschrieben von Ela
  • Abgelegt unter Portraits

Kirk Lee Hammett wurde am 18. November 1962 in San Francisco, USA, geboren. Seine ersten musikalischen Gehversuche absolvierte er als Fünfzehnjähriger auf einer billigen Stratocaster-Kopie. Hammett, der sich ursprünglich an den Blues- und Rockgrößen der Sechziger und Siebziger Jahre orientierte, gründete 1981 gemeinsam mit Tom Hunting (Schlagzeug) Exodus, die als erste Thrash Metal-Band der Musikgeschichte gelten.

Ebenso legendär wie Exodus war die sich in San Francisco entwickelnde Bay-Area-Thrash-Szene, zu deren wichtigsten Vertretern die ursprünglich aus Los Angeles stammenden Metallica zählten. Die Bay-Area-Szene wurde zum Schmelztiegel für junge Musiker aus San Francisco, Los Angeles und dem kalifornischen Umland und sollte neben Exodus und Metallica auch Bands wie Testament, Megadeth und Death Angel hervorbringen. Einziges Zeugnis von Hammetts Zeit bei Exodus ist ein 1982 eingespieltes Demo mit drei Stücken.

Hammett verließ Exodus 1983, um Dave Mustaine (später Megadeth) zu ersetzen, der aufgrund interner Schwierigkeiten seinen Posten als Gitarrist bei Metallica verloren hatte.

Metallica

Als Kirk Hammett im April 1983 bei Metallica einstieg, befanden diese sich grade im Studio, um ihr Debut-Album aufzunehmen. “Kill ‘Em All” wurde in nur zwei Wochen eingespielt, bereits im Juli des Jahres veröffentlicht und verkaufte sich alleine in den USA bis heute mehr als drei Millionen mal. Seit seinem Ausstieg bei Exodus hatte sich Kirk Hammett technisch weiterentwickelt. Ein wichtiger Grund dafür dürften die Gitarrenstunden sein, die er in dieser Zeit bei dem bereits damals recht bekannten Joe Satriani nahm. Noch besser als “Kill ‘Em All” verkaufte sich das 1984 veröffentlichte zweite Album der Band, “Ride the Lightning”. Im Anschluss an die Aufnahmesessions in Dänemark tourte die Band durch Europa und trat am 17. August 1985 beim legendären Monsters-of-Rock-Festival in Donington Park, England, auf. Während der folgenden Monate kehrte die Band nach Kopenhagen zurück, um das vierte Metallica-Album, “Master of Puppets”, aufzunehmen.

Nach dem Tod ihres Bassisten Cliff Burton am 27. September 1986, musste Metallicas “Damage, Inc.”-Tour für längere Zeit unterbrochen werden. Mit Jason Newsted als Nachfolger für Burton spielten Metallica zwischen 1988 und 1999 insgesamt fünf Studio- und zwei Livealben ein, zu denen auch “…And Justice For All” und das sogenannte “Black Album”, beide inzwischen Klassiker, zählen. Nach internen Querelen und einer alkoholismusbedingten Auszeit von Sänger und Gitarrist James Hetfield ordnete sich die Band neu und veröffentlichte 2003 “St. Anger”. Mit dem neuen Bassisten Robert Trujillo (Ex-Suicidal Tendencies) wurde 2008 schließlich das bisher letzte Metallica-Album “Death Magnetic” veröffentlicht.

Equipment

Kirk Hammetts erste Profi-Gitarre war eine 1974er Gibson Flying V, die er nachträglich mit zwei EMG-Humbuckern ausstattete. In den folgenden Jahrzehnten benutzte Hammett eine große Zahl verschiedener Gitarren von unterschiedlichen Herstellern, seiner Vorliebe für die V-Form blieb er dabei allerdings lange treu. Neben Gibson Flying-Vs setzte er live und auf den ersten fünf Metallica-Alben V-Modelle von Fernandes und von Jackson (Randy-Rhoads-Customs) mit jeweils verschiedenen Pickup-Ausstattungen ein. Mit den Aufnahmen zum “Black Album” stieg Hammett auf Gitarren des amerikanischen Herstellers ESP um, darunter eine Strat- und eine Flying-V-Variante sowie zwei M-II-Modelle, die seitdem seine Hauptinstrumente darstellen. Neben einigen ausgefalleneren Gitarren, so zum Beispiel einer Coral Electric Sitar, spielt Kirk Hammett gelegentlich verschiedene Stratocaster- und Telecaster-Modelle und eine Reihe von Les Pauls von Gibson. Auf den Metallica-Platten der letzten Jahre hat Hammett neben seinen M-IIs viele andere ESP-Gitarren gespielt.

Bereits seit 1989 bietet ESP eine eigene Kirk-Hammett-Signature-Serie an. Diese sogenannten KH-Modelle sind über die Jahre hinweg immer wieder leicht modifiziert worden. Hauptmerkmal der Instrumente sind die Humbucker in Bridge- und Neck-Position, die bei den meisten Modellen von EMG stammen, sowie die typischen Totenkopf-Inlays auf dem Rosewood-Griffbrett.

Noch unüberschaubarer als Hammetts Gitarrenausstattung ist die Reihe der Verstärker und Effektgeräte, die er seit “Kill ‘Em All” benutzt hat. Für die ersten beiden Alben setzte Hammett ein 100-Watt-Marshall-Topteil ein, später den Mark-IIc und eine große Anzahl verschiedener weiterer Amps und Preamps von Mesa/Boogie. Für die Aufnahmen zu “St. Anger” benutzte er neben  diversen Marshall- und Mesa/Boogie-Amps auch ein seltenes Dumble-SSS-Topteil. Als Overdrive setzt Hammett hauptsächlich Ibanez Tube Screamer, als Verzerrer bei älteren Aufnahmen auch BOSS DS-Pedale ein.

Bis heute sind Wah-Wah-Pedale, insbesondere Geräte von Vox und Dunlop, wichtige Bestandteile seines Equipments (Dunlop hat in Zusammenarbeit mit Hammett 2009 ein Signature-Pedal auf den Markt gebracht, das CryBaby KH-95-Wah-Wah) Neben diesen Bodeneffekten benutzt Hammett seit Mitte der Achtziger Jahre individuell zusammengestellte Racks mit sehr umfangreichen Effekt- und Verstärkerkombinationen.

Stil und Wirkung

Metallica gelten heute als die vermutlich einflussreichste Band der Heavy-Metal-Geschichte. Zurückgeführt wird dies häufig darauf, dass die Band mit ihrer Entwicklung vom Thrash Metal der früher Achtziger hin zum breitentauglichen Heavy-Rock der Neunziger immer zu den Größen der jeweiligen Genres gehört hat. Hammetts Beeinflussung durch den Neo-Classical Metal, ebenso wie durch die Rock- und Bluesmusik, lassen sich an der musikalischen Entwicklung der Band nachvollziehen.

Auch Kirk Hammett wird von vielen Gitarristen als Vorbild genannt. Die Gründe dafür sind in seinem Erfolg mit Metallica und sicherlich in seinem schnellen und virtuosen Gitarrenspiel zu suchen; ähnlich wie viele namhafte Neo-Classical-Metal- und Prog-Gitarristen bedient sich Hammett verschiedener Schlagtechniken. So spielt er Solos hauptsächlich mit Alternate Picking, schnellere Licks und Arpeggien häufig mit Tapping. 2003 wurde Hammett vom Rolling-Stone-Magazin auf Platz 11 der hundert besten Gitarristen gewählt.

Kommentare

Heydo, der gute Bursche ist ja noch 2 Jahre älter als ich? Gerade ein Video von ihm angesehen, auch sehr interessanter Gitarrist. guter Artikel, danke

  • 20.01.2011 um 12:17 Uhr
  • Geschrieben von Martin

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