Kerry King

  • 3. Juni 2011
  • Geschrieben von Ela
  • Abgelegt unter Portraits

Kerry Ray King wurde am 3. Juni 1964 in Los Angeles geboren. Über Kings Kindheit und seine ersten Berührungen mit der Musik ist wenig genaues bekannt. Gesichert ist nur, dass er den späteren Slayer-Sänger und Bassisten Tom Araya bereits auf der Schule kennenlernte und mit ihm in der Band Quits spielte, von der allerdings keine Aufnahmen im Umlauf sind.

Kerry King bei Slayer

Junger Kerry King

Gemeinsam mit Jeff Hanneman (Leadgitarre) gründete Kerry King 1981 die Band Slayer. Das erste und recht dauerhafte Line-Up der Band sollte mit Kings Schulfreund Tom Araya (Bass und Gesang) sowie Dave Lombardo (Schlagzeug) vervollständigt werden. Anfangs spielten Slayer vor allem Coverversionen musikalischer Vorbilder (belegt sind Judas Priest und Iron Maiden). Bei einem Auftritt als Vorband für Bitch (eine der ersten Metal-Bands mit einer Frontfrau) in Los Angeles wurden Slayer von Brian Slagel, seines Zeichens Gründer von Metal Blade Records, entdeckt und kurz darauf unter Vertrag genommen. Nach einem Samplerbeitrag (“Metal Massacre III”) nahm die Band Ende 1983 ihr Debütalbum “Show no Mercy” auf, das noch überwiegend aus zusammengeborgtem Geld finanziert wurde. “Show no Mercy” war immerhin so erfolgreich, dass die Band 1984 auf US-Tour gehen und im Sommer die Aufnahmen zu einer EP beginnen konnte.

Diese EP erschien im August des Jahres unter dem Titel “Haunting the Chapel” und ebnete Slayer den Weg zu ihrem ersten Europa-Auftritt als Vorband für die Hardrocker UFO. Nach der Rückkehr der Band in die USA verließ Kerry King Slayer kurzzeitig, um bei Megadeth einzusteigen. Das Intermezzo bei Dave Mustaines Band war jedoch nur von sehr kurzer Dauer und bereits gegen Ende des Jahres gehörte King wieder zum Line-Up von Slayer. Der zweite Longplayer, “Hell Awaits”, erschien etwa ein Jahr später und sollte aufgrund der gefestigten finanziellen Lage von Label und Band mit einer besseren Produktion aufwarten. Ebenfalls festigen sollte sich mit diesem und den folgenden Alben allerdings auch der zweifelhafte Ruf Band als Satanisten und Nazi-Sympathisanten. Unterstellungen, die jedoch von den Mitgliedern in Interviews bis heute vehement bestritten werden.

Kerry King posiert für Marshall

Mit “Reign in Blood”, dem 1986er Album, legten Slayer sowohl in puncto Tempo als auch Kontroversität noch eins drauf. Tatsächlich war die Musik inzwischen so schnell geworden, dass man sich offenkundig bewusst entschied, beim nächsten Album, dem 1988 veröffentlichten “South of Heaven”, einen Gang zurückzuschalten. Das Ende und den Höhepunkt der klassischen Slayer-Ära dürfte das 1990er Album “Seasons in the Abyss” darstellen; der Veröffentlichung dieser vorläufig letzten Platte des klassischen Line-Ups schloss sich Ende 1990 eine ausgedehnte und sehr erfolgreiche Europatournee mit den Bands Megadeth und Testament an. Nach ihrer Rückkehr in die USA hängten Slayer gleich noch ein paar gemeinsame Gigs mit Megadeth und Anthrax hinten dran. 1992 verließ Dave Lombardo, der damals bereits als einer der besten Metal-Drummer der Welt galt, die Band. An seine Stelle trat Paul Bostaph, der vorher bei den Bay-Area-Thrashern Forbidden trommelte.

In dieser Besetzung nahmen Slayer zwischen 1994 und 2001 vier Studioalben auf, die allerdings alle nicht den Kultstatus der ersten Veröffentlichungen erreichen konnten. Bostaph musste seinen Posten Ende 2001 wegen einer Ellenbogenverletzung räumen und wurde zunächst vorläufig, dann dauerhaft durch Lombardo ersetzt. Außer mit zwei neuen Studioalben (2006 und 2009) haben Slayer seit der Rückkehr von Lombardo besonders durch große Festivalauftritte (Rock am Ring, Sonisphere) für Furore gesorgt.

Kerry King Equipment

Kerry King's Signature-Verstärker: Der 2203KK "The Beast"

Kerry Kings Name ist seit dem Beginn seiner Karriere eng mit dem Gitarrenbauer B.C. Rich verbunden. Seine ersten richtigen Gitarren waren nach eigenen Angaben eine 1963er Stratocaster und eine 1977er B.C. Rich Mockingbird, ausgestattet mit zwei DiMarzio-Pickups, einem Super Distortion in Bridge- und einem PAF in Neck-Position. Außer der Mockingbird hat King verschiedene V- und Warlock-Modelle von B.C. Rich gespielt; heute bietet der Hersteller zahlreiche, sehr verschiedene Kerry-King-Signatures an. Zeitweise spielte Kerry King auch ESP-Gitarren, zwischen 1990 und 1998 produzierte das Unternehmen verschiedene Signature-V-Modelle (sogenannte KKVs) für ihn. King benutzt darüber hinaus auch Signature-Amps und -Effekte. Mit dem JCM800 2203KK besitzt er ein eigenes Marshall-Modell und Dunlop hat ihm eine Neuauflage des Q-Zone-Wahs gewidmet.

Kerry King über Gott und Religion

Ich habe keine eigene Lebensphilosophie; es ist einfach mein Ding gegen organisierte Religion zu rebellieren, weil ich persönlich glaube, dass es einfach eine Krücke für Leute ist, die zu schwach sind, alleine im Leben klarzukommen. Ich bin jemand, der sagt: wenn ich es nicht sehen kann, kann es nicht funktionieren. Und niemand kann mir Gott zeigen.

Wirkung

Selbst zwar den Heavy Metal der späten Siebziger und frühen Achtziger Jahre zitierend, gelten Slayer als Mitbegründer des Thrash-Metal-Genres und werden heute häufig als eine der “Big Four of Thrash Metal” (die anderen Bands sind Metallica, Megadeth und Anthrax) bezeichnet. Obwohl Kerry King eigentlich Rhythmusgitarrist von Slayer ist, spielt er auf den Alben der Band auch zahlreiche Soli. Diese sind im Übrigen in den Booklets und Textbeilagen der CDs und Platten gekennzeichnet und damit von den Soli Jeff Hannemans leicht zu unterscheiden. Kerry King wird häufig in einem Atemzug mit Dimebag Darrell, dem inzwischen verstorbenen Gitarristen der Band Pantera, genannt. Tatsächlich waren beide Musiker eng miteinander befreundet. Kings Stil wird oft als besonders schnell und präzise beschrieben, sein Shredding gilt als wegweisend für Gitarristen im Thrash-Metal-Genre.

Kerry King zeigt dir Slayer-Riffs

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