Jimmy Page

  • 23. Mai 2011
  • Geschrieben von Ela
  • Abgelegt unter Portraits

James Patrick “Jimmy” Page wurde am 9. Januar 1944 in London geboren. Als er in den Fünfziger Jahren mit seinen Eltern in die Kleinstadt Epsom im Raum London zog, soll er in dem neuen Haus eine Gitarre gefunden haben, die jemand unbekanntes dort zurückgelassen haben musste. Er nahm wenig später zwar Gitarrenstunden, eignete sich jedoch seine ersten profunden Kenntnisse auf dem Instrument als Autodidakt an.

Ein junger Jimmy Page

Frühestes Zeugnis seines Gitarrenspiels ist ein Auftritt mit einer Skiffle-Nachwuchsband im BBC-Fernsehen aus dem Jahre 1957, der glücklicherweise erhalten blieb. Wenig später brach er seine Ausbildung an einer weiterführenden Schule endgültig ab und reiste anschließend mehrere Jahre als Gitarrist der Band The Crusaders durch das Land. Aus dieser Zeit sollen auch die ersten Studioaufnahmen von Page, die Crusaders-Single “The Road to Love” von 1962 stammen. Auch aus gesundheitlichen Gründen (er erkrankte Anfang der Sechziger Jahre mehrfach am Pfeifferschen Drüsenfieber) stieg er wenig später bei den Crusaders aus. Pages erste Soloaufnahmen dürften auf der 1965 unter seinem Namen veröffentlichten Single “She Just Satisfies” zu hören sein. Während seiner Zeit als Student lernte Page in der Londoner Szene um den legendären Marquee-Club die damals noch weitgehend unbekannten Jeff Beck und Eric Clapton kennen und verdiente sich einen Namen als Sessiongitarrist für Bands wie The Rolling Stones, The Who, The Kinks oder Them.

Jimmy Page bei The Yardbirds und Led Zeppelin

Nach anfänglichem Zögern stieg Jimmy Page 1967 zunächst als Bassist bei den Yardbirds ein, wechselte aber kurze Zeit später zurück zur Gitarre und teilte sich mit Jeff Beck den Posten als Lead-Gitarrist, der die Band jedoch kurz darauf verließ. In dieser Besetzung nahmen die Yardbirds lediglich ein Album auf, “Little Games”, das noch im selben Jahr veröffentlicht wurde. Nach dem Ausstieg von Keith Relf (Gesang) und Jim McCarthy (Schlagzeug) gründete Page die Band unter dem Namen “The New Yardbirds” neu. Mit von der Partie waren diesmal John Bonham (Schlagzeug) und Robert Plant (Gesang, beide Ex-”Band of Joy”) sowie John Paul Jones am Bass.

Led Zeppelin II: ohne Zweifel ein Klassiker

Led Zeppelin II: ohne Zweifel ein Klassiker

Im Oktober 1968 gaben die New Yardbirds offiziell bekannt, dass sie von nun an unter dem Namen “Led Zeppelin” (im Übrigen eine Idee von Who-Drummer Keith Moon) auftreten würden. Das erste Album der Band erschien im Frühjahr 1969 und war ein großer Erfolg, der jedoch vom Nachfolger, schlicht “Led Zeppelin II” genannt, noch überboten wurde. Insbesondere die ausgiebigen Tourneen, die Led Zeppelin mehrmals im Jahr in die USA führten, begründeten den legendären Live-Ruf der Band. Als nur ein Jahr später das dritte Album, “Led Zeppelin III” erschien, war die Band berüchtigt für ihre Eskapaden hinter der Bühne; zerstörte Hoteleinrichtungen gehörten zum Rock-Lifestyle dazu.

Jimmy Page Solo mit Akustik-Gitarre

Das vierte Album der Band, das eigentlich ohne Titel veröffentlicht wurde, wurde in Anlehnung an die ersten drei Platten von Fans und Presse konsequenterweise “Led Zeppelin IV” getauft. 1973 erschien mit “House of the Holy” ein Album, das schon dem Titel nach eine Zäsur darstellte; tatsächlich fiel es durch den Einsatz von Synthesizern deutlich experimenteller aus als seine Vorgänger, war aber, ebenso wie die seine Veröffentlichung begleitenden Tourneen, dennoch ein großer Erfolg. Das sechste Zeppelin-Album, “Physical Graffiti”, erschien 1975 auf dem inzwischen ins Leben gerufenen eigenen Label der Band. Das Doppelalbum enthielt neben den eigentlichen Studioaufnahmen auch einige Bonus-Tracks, die von den Sessions zu den vorhergehenden Platten stammten. Robert Plant und Jimmy Page äußerten sich in späteren Interviews einvernehmlich, dass “Physical Graffiti” für sie den künstlerischen Höhepunkt ihres Schaffens darstelle.

Die nächsten zwei Jahre sollten für die Band mehrere schwere Schicksalschläge bereithalten. 1975 verunglückten Robert Plant und seine Frau mit dem Auto und überlebten schwer verletzt. Während der anschließenden Genesungsphase entstand das Album “Presence”, das jedoch gemischte Reaktionen bei Fans und Kritikern zeitigte. Nichtsdestotrotz blieben Led Zeppelin die erfolgreichste Live-Band ihrer Zeit.

Ende 1978 fand sich die Band in einem Stockholmer Studio ein, um das nächste Album, “In Trough the Out Door”, einzuspielen. Die anschließenden Touren beschränkten sich auf Großbritannien und den europäischen Kontinent. Nachdem John Bonham am 25. September 1980 nach übermäßigem Alkoholkonsum im Schlaf an seinem Erbrochenen erstickte, lösten sich Led Zeppelin offiziell auf.

Jimmy Page Live Solo mit Geigenbogen

Solo und Projekte

Jimmy Page spielt ein Solo auf seiner Double Neck Gitarre

John Bonhams Tod bedeutete nicht nur das Ende von Led Zeppelin, sondern stürzte Jimmy Page in eine persönliche Krise, von der er sich nur langsam erholte. Als erster Live-Auftritt nach dem Ende der Band gilt Pages Jam mit Jeff Beck bei einem Konzert in London im März 1981. In den folgenden Jahren sollte Page immer wieder Mitwirkender bei verschiedenen All-Star- und Charity-Projekten sein.

In den Achtziger Jahren kollaborierte er mit Größen wie den ehemaligen Yes, mit Paul Rodgers, Eric Clapton oder den Rolling Stones. Gemeinsam mit Rodgers sowie Chris Slade, ehemaliger Drummer bei Uriah Heep und später bei AC/DC, spielte er in der Band The Firm, die zwei Studioalben, “The Firm” (1985) und “Mean Business” (1986), veröffentlichten. In den Neunziger Jahren setzte Page seine Projekte mit anderen Künstlern, darunter auch Pop-Musiker wie Puff Daddy oder die Band Limp Bizkit, fort. Zu einer einmaligen Reunion von Led Zeppelin kam es nach langen Jahren des Wartens am 10. Dezember 2007, als die Band unter Mitwirkung von Bonhams Sohn Jason ein Tribute-Konzert für Atlantic-Records-Gründer Ahmet Ertegun gab.

Jimmy Page Interview zur bevorstehenden Led Zeppelin-Reunion 2007

Jimmy Page Equipment

Jimmy Pages legendäre Double Neck Gitarre

Unter den zahlreichen Gitarren, die Page im Laufe seiner Karriere benutzte (darunter vor allem Instrumente von Gibson, Fender und Danelectro), seien zwei besonders hervorgehoben.

Pages 1960er Gibson Les Paul Custom (die sogenannte “Black Beauty”), die er von 1962 bis 1971 (das Instrument wurde gestohlen und tauchte nie wieder auf) spielte, verfügte über drei Humbucker und ein auffälliges Bigsby-Tremolo. Wahrscheinlich noch bekannter dürfte Pages legendäre Gibson EDS 1275 Doubleneck sein, die er seit 1971 benutzte.

Das Instrument verfügt über vier PAF-Humbucker, je zwei davon für den zwölfsaitigen und den sechsaitigen Hals.

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