Gitarrenverstärker Sound einstellen
- Diese Lektion dauert 4 Minuten.
Wenn du dich schon ein bisschen mit deinem Gitarrenverstärker auseinandergesetzt hast, hast du festgestellt, dass es dort unheimlich viele Regler und Einstellungen gibt. Wenn man zuvor nicht schon mal etwas mit Tontechnik zu tun hatte, hat man keine Ahnung, was die Regler bewirken.
Schritt 1: Linearen Sound einstellen
Bevor wir beginnen, deinen Verstärker einzustellen, solltest du folgende Einstellungen vornehmen:
- Dreh die Regler Gain, Treble, Middle und Bass auf die mittlere Position
- Schalte alle Effekte aus, falls dein Amp welche hat (z.B. Reverb) – dazu gibt es meistens einen Knopf, der sich “Bypass” nennt
- Dreh alle Regler deiner Gitarre voll auf (Volume und Tone)
Das ist die beste Ausgangsposition, um einen guten Gitarrensound einzustellen.
Schritt 2: Amp-Kanal wählen
Dein Gitarrenverstärker hat aller Wahrscheinlichkeit nach mehrere Kanäle oder (z.B. im Falle des Micro Cubes) mehrere Amp-Modelle, die simuliert werden können. Wir unterscheiden hierbei grundsätzlich zwischen drei verschiedenen Typen:
Der Clean-Kanal
Dieser Kanal liefert uns einen sauberen, unverzerrten Klang. Auch wenn du der härteste Metaller auf Erden bist, wirst du hin- und wieder diesen Kanal verwenden. Er eignet sich hervorragend für ruhige Sektionen innerhalb eines Stücks, Pop- und Rock-Balladen und Song-Intros. Viele verwenden ihn auch hinter einem Overdrive- oder Distortion-Pedal.
Der Overdrive-Kanal
Der Overdrive-Kanal bietet einen leicht angezerrten Gitarrensound. Hier finden wir den nötigen Crunch, den wir brauchen, um schmutzige Blues-Licks, knackige Funk-Riffs und messerscharfe Rock-Rhythmen zu spielen.
Der Distortion-Kanal
Hier fängt deine Gitarre das Singen an. Dieser Kanal liefert so viel Verzerrung, dass wir damit fette Rocksounds und Chuck-Chuck-Metalgewitter zaubern können.
Schritt 3: Verzerrung (Gain) einstellen
Der Gain-Regler regelt den Grad der Verzerrung. Du wirst merken, dass sich beim Verstellen dieses Reglers auch die Lautstärke verändert.
Achtung: Teuflische Verführungen des High-Gain-Sounds
Es ist verlockend, diesen Regler ganz aufzureißen, weil man fett klingen möchte – das ist aber ein Fehler, denn du wirst genau das Gegenteil erreichen: zu viel Gain vermatscht deinen Sound. Außerdem komprimiert er bis zu einem gewissen Grad dein Gitarrensignal und kann deshalb zu schlampigem Spiel führen.
Gain optimal regeln
Mein Tipp: Dreh den Gain-Regler so weit auf, wie du es dir für deinen Sound wünschst. Dreh ihn jetzt schrittweise zurück und versuch den Verlust an Verzerrung durch einen härteren Saitenanschlag zu kompensieren. Das macht deinen Sound fetter und deine Technik besser.
Schritt 4: EQ (Treble, Middle, Bass) einstellen
Am Equalizer kannst du deinen Sound finetunen. Über die Regler Treble (Höhen), Middle (Mitten) und Bass (Bässe) kannst du bestimmen, welche Frequenzen deines Gitarrensignals betont werden.
Achtung vor extremen Equalizer-Einstellungen
Versuch es nicht zu übertreiben. Bass macht deinen Sound zwar fett und warm, aber zu viel davon macht deinen Sound so feucht, dass ihm jegliche Definition verloren geht (er vermatscht). Ähnlich verhält es sich mit den Höhen. Verwende diesen Knopf, um deinen Klang definierter zu gestalten und den Knack reinzubringen. Übertreibungen sind hier viel einfacher auszumachen – wenn du merkst, dass der Sound irgendwie beißt (also ein bisschen zu grell ist), dann dreh ein Stückchen zurück.
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