Microtiming erklärt

  • 25. Oktober 2010
  • Geschrieben von Macks
  • Abgelegt unter Workshops

Wenn man sich eingehender mit Rhythmen und Timing beschäftigt, ist Microtiming ein Begriff, der einem irgendwann unweigerlich über den Weg läuft. Microtiming ist das Werkzeug eines Profimusikers, der schon viel Banderfahrung gesammelt hat und mit seinen Mitmusikern “eingegrooved” ist. Obwohl das Prinzip des Microtimings sehr einfach zu verstehen ist, beißen sich viele die Zähne daran aus.

Das liegt daran, dass erstens die praktische Anwendung viel musikalische Erfahrung voraussetzt und zweitens, dass die Theorie von vielen unnötig kompliziert gemacht wird. Ich zeige dir heute, wie einfach diese Rhythmische Geheimwaffe für alle zu verstehen sein kann.

Was ist Microtiming?

Wenn man kontrolliert versetzt (treibend oder laid back) zum oder punktgenau auf den Beat spielt, spricht man Microtiming. Das hört erstmal etwas kompliziert an, lies aber bitte weiter.

Wir müssen zunächst etwas grundlegendes klären. Stell dir dazu bitte vor, dass wir einfach vier Viertelnoten spielen. Ob du jetzt Akkorde, einzelne Noten oder eine Trommel spielst, spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass du Viertelnoten spielst.

Aus der Musiktheorie weißt du, dass wir Viertelnoten auf die festen Zählzeiten spielen und zählen deshalb “1 – 2 – 3 – 4 – 1 – 2 – 3 – 4″ etc.

Stelle dir nun diese Viertelzählzeiten nicht als eindeutigen Schlag, sondern bildlich als Kugel vor:

4/4-Takt

Die großen, grauen Kugeln sind unsere festen Zählzeiten. Jetzt ergeben sich mehrere Möglichkeiten, WO auf den festen Zählzeiten wir unsere Viertelnoten platzieren können:

1. Präzise auf den Schlag

Microtiming auf den Punkt

2. Treibend – kurz vor den Schlag

Micro Time - Treibend

3. Laid back – kurz hinter den Schlag

Laid back groove

Das macht gutes Microtiming aus

Gutes Microtiming hat derjenige, der es je nach Situation angemessen und kontrolliert einsetzen kann. Im Hip Hop will man vielleicht genau der Beat treffen, in Balladen eignet sich vielleicht eher ein “laid back-Feel” und Thrash Metal-Nummern erwachen zum Leben, wenn man sie treibend spielt. So viel zum Thema “angemessen” spielen. Kontrolle bedeutet, das jeweilige Feeling  (treibend, laid back) bewusst einzusetzen und gleichmäßig zu spielen, ohne schneller oder langsamer zu werden.

Kommentare

Lieber Macks, du sprichst ein wichtiges Thema für E-Gitarristen an: Groove und Timing. Da ich ein bischen älter bin kam ich in die priviligierte Lage aus der Zeitschrift “Check the sound” Ende der 90er einige Hörbeispiele von Jeremy Sash anzuhören, der sich dem Thema Timing, Groove und Rhythmus widmete. Wenn du mal wieder bei uns bist, frag mich danach, bin gerade dabei, diese 15 Jahre alten Beispiele als mp3 auf meinem Mac zu sammeln und stelle sie dann dem Gitarreninstitut Norberg zur Verfügung – absoluter Hammer was man mit Timing alles zaubern kann…. ;-) smarti

  • 20.01.2011 um 12:01 Uhr
  • Geschrieben von Martin

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