The Edge

  • 18. April 2011
  • Geschrieben von Ela
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U2-Gitarrist The Edge mit seiner Fender Telecaster

Der als “The Edge” bekannte Gitarrist David Howell Evans wurde am 8. August 1961 in London geboren. Schon ein Jahr später wechselte jedoch Evans Familie ihren Wohnort von London nach Dublin, Irland. Evans, der sich seit seiner Kindheit für Musik interessierte, bekam als Jugendlicher seine erste akustische Gitarre geschenkt. Während seiner Zeit an der Mount Temple Comprehensive School nahm Evans Gitarren- und Klavierunterricht. Als The Edge im Alter von 15 Jahren auf eine Anzeige am Schwarzen Brett seiner Schule hin gemeinsam mit seinem älteren Bruder Dik sowie Larry Mullen, Adam Clayton und Bono (mit bürgerlichem Namen Paul Hewson) die Band Feedback gründete, verfügte er daher bereits über solide Gitarrenkenntnisse. Nur wenig später benannten sich Feedback um in The Hype. Evans Bruder stieg aus der Band aus und schloss sich den von Gavin Friday gegründeten, nicht minder legendären Virgin Prunes an.

U2

Wie die Virgin Prunes entstammen auch die Mitglieder von U2 einer kleinen Gruppierung namens “Lypton Village”, einer Clique von jugendlichen Punk- und New-Wave-Fans. Dementsprechend fallen auch die ersten Aufnahmen von U2 aus. Mit dem Geld, das die Band 1978 bei einem Talentwettbewerb gewann, wurden die Aufnahmen zum ersten Demo finanziert. 1979 veröffentlichten U2 ihre erste EP (“Three”), die ursprünglich in einer kleinen Auflage von tausend Exemplaren vertrieben wurde. Vor der Veröffentlichung des ersten Albums der Band, “Boy” (1980),  erscheinen insgesamt drei Singles von U2. “Boy” wurde von der Kritik relativ gut aufgenommen und sollte es später sogar unter die Top 500 der besten Platten der Musikgeschichte des Rolling-Stone-Magazins schaffen. Immerhin war die Band allerdings schon so erfolgreich, dass man sich für das nächsten Album, “October” (1981), unter anderem Aufnahmen im Compass Point Studio (hier wurde kurz zuvor das legendäre AC/DC-Album “Back in Black” eingespielt) auf den Bahamas leisten konnte. “October” setzte sich inhaltlich mit spirituellen Themen auseinander, darunter vor allem den Konflikt zwischen der Religiosität der Bandmitglieder und dem aufreibenden Rockmusikerleben, der U2 1982 beinahe auseinanderbrechen ließ. Während “October” kein großer kommerzieller Erfolg beschieden war, begannen im selben Jahr die Aufnahmen zum dritten Album der Band, “War”.

“War” wurde 1983 veröffentlicht und beschäftigt sich lyrisch – wie bereits der Titel andeutet – unter anderem mit dem Thema Krieg und der politischen Situation in Nordirland. Die zwei bis heute bekanntesten Stücke der Platte dürften “New Year’s Day” und “Sunday, Bloody Sunday” sein, welches sich mit den Ereignissen des 30. Januar 1972, der als “Blutsonntag”in die Geschichte eingegangen ist, auseinandersetzt. Auf der auf die Veröffentlichung folgenden Tournee wird das Live-Album “Under a Blood Red Sky” mitgeschnitten. Der unbestrittene Höhepunkt der Live-Karriere der Band dürfte der nach dem vierten Album, “The Unforgettable Fire” (1984), im Londoner Wembley Stadium stattgefundene Auftritt für das von Bob Geldof (Boomtown Rats) Live-Aid-Festival (1985) gewesen sein. Gemeinsam mit Bands wie Queen, den Dire Straits, Status Quo oder The Who traten U2 vor einem Publikum von mehr als 70.000 Menschen auf; das Festival wurde außerdem in über sechzig Ländern im Fernsehen übertragen und soll so mehr als zwei Milliarden Zuschauer erreicht haben.

Video: The Edge spielt Numb Live

Das fünfte Album von The Edge und der Band, “The Joshua Tree”, erschien 1987 und war vor allem in den USA ein ausgesprochener Erfolg. Insgesamt konnte sich die Platte für neun Wochen auf Platz Eins der US-Album-Charts platzieren und brachte drei internationale Nummer-Eins-Singles hervor. Obwohl der Nachfolger von “The Joshua Tree”, “Rattle und Hum” (1988), ebenfalls die Spitze der Charts eroberte, gelang es nicht, dessen Erfolg zu überbieten. Nach einer dreijährigen Schaffenspause, die der Neukonzeptionierung von U2 diente, erschien 1991 das zum Teil im Berlin der Wendezeit aufgenommene Album “Achtung Baby”. “Achtung Baby” bezeichnete einen Wendepunkt im musikalischen Schaffen der Band – orientierten sich die beiden Vorgängeralben noch stark an amerikanischen Blues-, Folk- und Country-Einflüssen, liegen die Wurzeln von “Achtung Baby” zum Teil in der elektronischen Musik. Die auf der Platten eingeschlagene Richtung wurde mit dem nächsten Album, “Zooropa” (1993), weiter verfolgt. 1995 erschien das in Zusammenarbeit mit Brian Eno entstandene Album “Original Soundtracks I” unter dem Pseudonym Passengers. Zwischen 1997 und 2007 veröffentlichten The Edge und die Band vier weitere Alben, “Pop” (1997), “All that You Can’t Leave Behind” (1999), “How to Dismantle an Atomic Bomb” (2004) sowie “No Line on the Horizon” (2007), die alle vier hervorragende Chartplatzierungen erreichten.

2005 traten The Edge und U2 gemeinsam mit Paul McCartney bei der Neuauflage des Live-Aid-Festivals, “Live 8″ auf.

Equipment

Der Gibson Explorer von The Edge

Unter den zahlreichen Gitarren, die Evans im Laufe seiner Karriere gespielt hat, ist vor allem seine Gibson Explorer hervorzuheben, die er 1978 in New York kaufte und für alle wichtigen frühen Aufnahmen mit U2 verwendete. Das Instrument, eines der ersten der 1976 als Limited Edition wieder aufgelegten Modellreihe, wurde 2008 im Rahmen einer Charity-Auktion versteigert. Zu den weiteren Gitarren in seiner Sammlung zählen zahlreiche Fender Stratocasters (darunter mindestens ein 50er-Jahre-Modell), mehrere Gibson Les Pauls (unter anderem eine 1956er Standard), ES- und SG-Modelle sowie Instrumente von Gretsch und Rickenbacker.

Auf der Bühne setzt Evans verschiedene Exemplare des VOX-AC30-, sowie mehrere Fender-Tweed-Deluxe-Verstärker ein. Im Kontrast zu seiner eher klassischen Auswahl an Gitarren und Amps benutzt er eine große Auswahl verschiedenster analoger und digitaler Effektgeräte.

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