Slash

  • 18. Februar 2011
  • Geschrieben von Ela
  • Abgelegt unter Portraits

Slash (eigentlich Saul Hudson) wurde am 23. Juli 1965 in West Hampstead, einem Stadtteil von London geboren. Die ersten elf Jahre seines Lebens verbrachte Slash in Stoke-On-Trent, einer mittelgroßen Industriestadt in der englischen Grafschaft Staffordshire. Er entstammt einer Künstlerfamilie: Seine Mutter war Kostümdesignerin und arbeitete unter anderem für David Bowie (der später für eine Weile im Haushalt der Familie leben sollte), sein Vater entwarf Plattencover für verschiedene große Musiker und Bands.

Mit dem Umzug der Familie nach Los Angeles veränderte sich das Lebensumfeld von Slash drastisch. In der Schule entdeckte er das erste Mal sein Interesse für die Musik und entschied sich zunächst, Bassgitarre zu erlernen. Da Slash jedoch kein eigenes Instrument besaß und sich im Umfeld seiner Familie nur eine alte Flamenco-Gitarre auftreiben ließ, sattelte er kurzerhand auf sechs Saiten um. Als Jugendlicher nahm er Gitarrenunterricht und gründete gemeinsam mit Steven Adler, dem späteren Schlagzeuger von Guns N’Roses, seine erste Band. Nach verschiedenen Besetzungswechseln gründeten Slash und Adler 1984 Road Crew, bei denen auch Duff McKagan, der spätere Bassist von Guns N’Roses spielte. Weil sich kein passender Sänger für Road Crew finden ließ, wurde das Projekt nur kurze Zeit später wieder auf Eis gelegt. Slash stieg daraufhin bei Hollywood Rose ein und lernte dort Izzy Stradlin sowie einen gewissen William Bruce Bailey kennen; nach einer kurzen, chaotischen Phase der Orientierung wurde aus William Bailey W. Axl Rose und aus Hollywood Rose die Band Guns N’Roses.

Guns N’Roses

Nachdem die Band mit einem Demotape die Aufmerksamkeit des Geffen-Labels erregt hatte, erschien 1986 die erste EP “Live ?!*@ Like a Suicide” auf UZI-Suicide, einem zu Geffen gehörenden Sublabel. Die auf der EP enthaltenen Aufnahmen (vier Songs, die von den Demotapes der Band stammten, darunter eine Coverversion von Rose Tattoos Stück “Nice Boys”) waren zwar allesamt im Studio eingespielt worden, wurden jedoch für diese Veröffentlichung mit einer Konzert-Soundkulisse (Applaus, Rufe aus dem Publikum) unterlegt. Das erste vollständige Album von Guns N’Roses (“Appetite for Destruction”) erschien ein Jahr später ganz offiziell auf Geffen Records und wurde mit seinen inzwischen zu Kult-Songs anvancierten Singles “Welcome to the Jungle”, “Paradise City”, “Sweet Child o’Mine” und “Nighttrain” zu einem bis heute von Fans und Kritikern bewunderten Meilenstein der Rockgeschichte und bis heute mehr als 28 Millionen Mal verkauft. Nach der Veröffentlichung einer Live-EP (“Live From the Jungle”, 1988) sowie eines Studio-Minialbums (“GN’R Lies”, 1988) wurde es etwas ruhiger um die Band. Man gab weiterhin Konzerte und spielte 1989 als Opener für die Rolling Stones, doch brachte der Drogenkonsum einiger Bandmitglieder Guns N’Roses an den Rand des Auseinanderbrechens.

Zwar überstand die Band diese offensichtlich schwierige Zeit, doch sollte es bis 1991 dauern, bis das nächste Studio-Album “Use Your Illusion” veröffentlicht wurde. Während der über zwei Jahre verteilten Sessions zu “Use Your Illusion” entstand so viel neues Material, dass die Platte in zwei Teilen in den Handel kam. “Use Your Illusion” war zugleich eine Fortsetzung der von früheren Releases bekannten, klassischen Hardrock-Philosophie, zeitgleich mit Balladen wie “November Rain”, “Don’t Cry” und dem Dylan-Cover “Knockin’ on Heavens Door” aber auch eine Annäherung an eine breitere Hörerschaft.

Die Veröffentlichung des letzten Guns N’Roses-Albums mit klassischer Besetzung “The Spaghetti Incident?” (1993), auf dem ausschließlich Cover-Versionen enthalten waren, sowie der Single “Sympathy for the Devil” (1994, ein Cover des Stones-Klassikers), läuteten das Ende der Zusammenarbeit von Slash und Bandleader Axl Rose ein. 1996 gab Slash offiziell seinen Ausstieg aus der Band bekannt.

Velvet Revolver und danach

Die Band Velvet Revolver bestand ursprünglich aus den ehemaligen Guns-N’Roses-Mitgliedern Slash, Duff McKagan, Matt Sorum und Izzy Stradlin. Nachdem sich die Suche nach einem Sänger für die Band als schwierig herausstellte (der erste Kandidat, Sebastian Bach von Skid Row, verabschiedete sich nach kurzer Zeit wieder von dem Projekt), stieß 2003 Scott Weiland (ehemals Stone Temple Pilots) als permanentes Mitglied zu Velvet Revolver. Velvet Revolver veröffentlichten zwei Studio-Alben, “Contraband” (2004) und “Libertad” (2007), von denen jedoch nur das erste ein kommerzieller Erfolg wurde.

Nachdem es zwischen Weiland und dem Rest der Band vermehrt zu Spannungen kam, verkündete dieser 2008 das Ende von Velvet Revolver. Tatsächlich ist die Band aber inzwischen auf der Suche nach einem Ersatz für Weiland und hat zu diesem Zweck bereits Proben mit Lenny Kravitz, Chester Bennington (Linkin Park) und angeblich auch Alice Cooper durchgeführt. Slash hat während der vergangenen Jahren seiner Solo-Laufbahn größere Aufmerksamkeit gewidmet und in dieser Zeit mit zahlreichen großen Namen der Musikbranche (Ace Frehley, Scott Ian, Rob Zombie, Nikki Six, Alice Cooper, Ozzy Osbourne, Ron Wood und Pop-Sternchen Rihanna) zusammengearbeitet. 2010 erschien Slashs erstes Solo-Album, auf dem bemerkenswerterweise, bis auf Axl Rose, alle Musiker der klassischen Guns N’Roses-Ära mitwirkten.

Equipment

Das mit Abstand am häufigsten mit Slash in Verbindung gebrachte Instrument ist die Les Paul von Gibson. Tatsächlich soll er während seiner Zeit bei Guns N’Roses dem Gitarrenmodell zu einer regelrechten Renaissance verholfen haben. Nicht zuletzt deswegen ist es wenig verwunderlich, dass Gibson inzwischen eine ganze Reihe Signature-Les-Pauls für Slash aufgelegt hat. Slash selbst soll über eine Sammlung von mehr als hundert Gitarren verfügen, darunter auch mehrere der extrem gesuchten und sehr wertvollen Spät-50er-Les-Pauls. Seine Trademark-Gitarre dürfte allerdings – vergleichsweise unspektakulär – eine 1988er Les Paul Standard sein, die ihm nach dem Release des “Appetite for Destruction”-Albums von Gibson zur Verfügung gestellt wurde. Zu den dieses Instrument umrankenden Geschichten gehört auch, dass sein Hals inzwischen bereits mehrfach gebrochen und repariert worden sein soll.

Andere wichtige Standards in Slashs Equipment sind verschiedene Marshall-Amps (darunter sein Signature-Modell und ein JCM800-Topteil), ein VOX AC-30-Amp sowie verschiedene Effektgeräte, von denen das CryBaby und die Heil-Talkbox von Dunlop beispielhaft genannt seien.

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