Kurt Cobain

  • 25. April 2011
  • Geschrieben von Ela
  • Abgelegt unter Portraits

Kurt Donald Cobain wurde am 20. Februar 1967 in Aberdeen, Washington, USA, geboren. Kaum eine Musikerbiografie dürfte so tiefschürfend ausgeleuchtet worden sein wie die von Cobain. Die Trennung seiner Eltern, Cobain war zu diesem Zeitpunkt grade acht Jahre alt, gilt als entscheidender Einschnitt in seinem Leben. Cobain, der schon als Kind gesungen und im Alter von vier Jahren begonnen haben soll, Klavier zu lernen, lebte nach der Scheidung zunächst bei seinem Vater und dessen zweiter Ehefrau, später bei Freunden der Familie und bei seiner Mutter. In  seiner Jugend soll er für kurze Zeit obdachlos gewesen sein. Seine familiären Verhältnisse gelten als Auslöser dafür, dass er sich zunehmend von anderen Menschen distanzierte. Mitte der Achtziger Jahre lernte Kurt Cobain im Proberaum der Aberdeener Punk-Band The Melvins Krist Novoselic kennen, dem er bald vorschlug, eine gemeinsame Band ins Leben zu rufen. Cobain gab Novoselic ein Demotape seiner damaligen Band Fecal Matter, welches sich dieser jedoch erst viel später anhörte (die Aufnahmen galten im Übrigen viele Jahre lang als verschollen; ein in den Neunzigern aufgetauchtes Exemplar entpuppte sich später als Fälschung). Erst nachdem Novoselic sich das Band angehört hatte, kam er auf Cobains Vorschlag zurück.

Nirvana

Kurt Cobain Live mit Nirvana 1992

Nachdem Kurt Cobains und Krist Novoselics gemeinsame Band eine ganze Weile unter verschiedenen Namen lief, wurde Ende 1988 die erste EP der Band, “Love Buzz”, veröffentlicht (die Platte war auf tausend Exemplare limitiert und nummeriert). Die Debut-LP von Nirvana, “Bleach”, wurde unmittelbar nach dem Erscheinen der EP aufgenommen und war ab Mitte 1989 im Handel erhältlich. Nach den Aufnahmen zur Non-Album-Single “Sliver” wurde die Band auf Dave Grohl aufmerksam gemacht, der kurze Zeit später fest als Drummer bei Nirvana einstieg und damit diesen bis dahin immer recht wackligen Posten in der Band fest besetzte (Nirvana hatten zwischen 1988 und 1990 wenigstens vier verschiedene Schlagzeuger). Die Aufnahmen zum eigentlichen zweiten Album mit dem Arbeitstitel “Sheep” fanden im April 1990 statt. Das Resultat der Arbeit wurde jedoch verworfen und diente später als Demotape für die Suche nach einem neuen Label. Nachdem Nirvana bei Geffen unterschrieben hatten, nahm die Band im Mai und April 1991, also gut ein Jahr nach den Aufnahmen zu “Sheep”, das Album “Nevermind” auf. “Nevermind” wurde am 24. September 1991 veröffentlicht und wurde mit der Single “Smells Like Teen Spirit” nicht bloß zu einem Überraschungserfolg für die Band und das Label, sondern war gleichzeitig die Platte, die dem Genre des Grunge, bis dahin eine kleine Abspaltung der Punk-Bewegung, zum weltweiten Durchbruch verhalf. Nirvana waren quasi über Nacht zu Superstars geworden und Tourneen und Pressetermine sowie Konflikte um die Verteilung der Tantiemen innerhalb der Band führten nicht nur zu Spannungen, sondern verschlechterten Cobains seit jeher angeschlagenen Gesundheitszustand weiter. Seine chronischen Magenprobleme sollen ein Grund dafür gewesen sein, dass Cobain seinen Heroinkonsum steigerte (im Juli 1993 wurde er mit einer Überdosis ins Krankenhaus eingeliefert).

Das dritte Nirvana-Album “In Utero” wurde innerhalb von nur zwei Wochen im Februar 1993 aufgenommen, jedoch erst im September des Jahres veröffentlicht. Offenkundig gab es zwischen Band und Label Uneinigkeiten über Sound und Produktion der Platte, die zeitweise das Gerücht aufkommen ließen, diese würde überhaupt nicht veröffentlicht werden. “In Utero” sollte in den Augen der Band und ihres Produzenten Steve Albini rauer und ungeschliffener klingen als “Nevermind”, mit dessen Sound Nirvana von Anfang an nicht zufrieden waren. Weil, wie bereits bei “Nevermind”, die Erwartungen von Band und Label hinsichtlich der Verkaufszahlen ohnehin eher verhalten waren, hielt man sich mit großangelegten Promotion-Aktionen zurück. So wurden in den USA keine Singleauskopplungen aus “In Utero” veröffentlicht und das Album erschien zunächst sogar nur auf Kassette und Vinyl-LP. Die Reaktionen der Kritiker auf das Album waren sehr gemischt – häufig wurde “Nevermind” als Bezugspunkt gesetzt und Vergleiche wurden angestellt. “In Utero” verkaufte sich letztlich zwar wesentlich besser als “Bleach”, konnte aber “Nevermind” in kommerzieller Hinsicht nicht toppen.
Nach einer neuerlichen Überdosis während eines Aufenthalts in Rom, begann Cobain auf Initiative von Freunden und Bandkollegen Ende März 1994 einen Entzugsaufenthalt in Los Angeles. Cobain flüchtete aus der Entzugsklinik und machte sich auf eigene Faust auf den Rückweg nach Seattle, wo er sich noch mehrere Tage unerkannt aufhielt. Am 8. April 1994 wurde Cobains Leiche in seinem Haus am Lake Washington entdeckt. Bis heute gilt eine selbst zugefügte Schusswunde am Kopf als die offizielle Todesursache.

Video: Kurt Cobain über Selbstmord

Equipment

Kurt Cobains Entwurf für seine Signature-Gitarre: die Fender Jagstang

Kurt Cobain hatte eine große Vorliebe für die eher seltenen Mustang- und Jaguar-Modelle von Fender. Obwohl er mehrere Exemplare beider Serien besaß, gab es offensichtlich zwei Instrumente, die es ihm besonders angetan hatten. Das eine, eine Fender Mustang von 1969, war mit zwei einfachen Single-Coil-Pickups ausgestattet, besaß allerdings eine später eingebaute Gotoh Tune-o-Matic-Brücke von Stewart-MacDonald. Das andere, eine Fender Jaguar von 1965, war von Cobain mehrfach modifiziert worden und trug zahlreiche Gebrauchsspuren. Im Gegensatz zu den sonst in Jaguar-Modellen verbauten Single-Coil-Pickups verfügt dieses Exemplar über zwei Humbucker (PAF in Neck-Position und – zuletzt – ein Duncan JB in Bridge-Position). Beide Gitarren waren Linkshänder-Modelle.

Kurz nach Cobains Tod brachte Fender ein gemeinsam mit ihm designtes Signature-Modell auf den Markt, die sogenannte Jagstang. Die Jagstang war, wie der Name andeutet, eine Mischung aus einer Mustang und eine Jaguar und wurde zwischen 1995 und 2005 mehrfach aufgelegt.

Verwendete Bilder & Grafiken von Wikipedia.org und Kurt Cobain’s Tagebuch

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