Ultimate-Guitar sagt Chord-Dieben den Kampf an

• 13. April 2011
• Geschrieben von Andreas
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Ultimate-Guitar.com, für viele die erste Adresse schlechthin, wenn’s um Tabulaturen geht, beugt sich der Macht der Bonzen. Und es beugt sich ziemlich weit nach vorne – das muss ja direkt zweimal wehtun.

Sucht mal nach “Tears in Heav**” (die Sternchen habe ich jetzt mal sicherheitshalber eingefügt, weil der Songtitel möglicherweise copyright-geschützt ist!). Das lapidare Ergebnis: “This tablature contains content from a third party publisher and has been blocked by the Music Publishers Association in your country.” Schmecks. Da haben wir’s. Die Legislatur hat wieder einmal zugeschlagen.

Recht ist, was Recht ist.

Und das ist gut so. Schließlich ist dieser Song das alleinige geistige Eigentum des am 30. M*rz 1*45 geborenen Ausnahme-Virtuosen aus Surr*y, Engl*nd. Ich meine, seine Songs einfach in MP3-Format runterzusaugen, ist sowieso ein Pfui Bah! Jetzt könnte man allerdings auf die Idee kommen: “Hey, ich gehe den legalen Weg, ich spiel mir das Teil einfach selber ein. So schwer kann’s ja nicht sein. Einfach mal irgendwo schauen, ob wer die Chords geschnallt und irgendwo aufgeschrieben hat, dann zieh ich mir das rein bis zur Perfektion.”

Nö, Fehlanzeige. Denn die Chords wurden ja nicht wahllos aneinandergereiht, da ist Genie dahinter. Und dieses Genie dahinter hat Er*c Cl*pt*n seiner Plattenfirma verhökert. Um einen Schweinebetrag nämlich. Und den will die Plattenfirma über ihren Vertrieb wieder reinholen, denn wo kämen sie denn da hin, “sind ja schließlich kein Wohltätigkeitsverein, wir müssen auch von was leben können, und ich habe 7 Kinder und einen Hund und wenigstens am Wochenende muss Fleisch auf den Tisch”.

Klar, verstehen wir doch, das Leben ist böse und schlecht, und man muss schon schauen, wo man bleibt, und das Fleisch gehört wirklich auf den Tisch. Also dürfen jetzt keine Chords mehr abgeschrieben werden, die dann vielleicht dazu führen könnten, dass … Moment! Was könnte passieren? Dass jemand “T**** in H*****” nochmal einspielt, und zwar so endgeilmörderisch, dass die Leute sagen, “Hey, who the f*** ist dieser E*** *****on eigentlich? Der Macks kann das viel besser, und besser spielt er auch, und erst dieser Zwirn. MAAAACKS!!!” Und schon herrscht Ebbe in den Kassen der Plattenfirmen, die Brut leidet Hunger, der Hund muss weg und Erich Klapptohn muss in die Fabrik, um 1,20 €/Stunde  Schuhsohlen kleben. Oder schlimmeres. *huch!*

Und überhaupt!

Und die Plattenfirma bekommt mächtig Angst. Denn ihr Wohlergehen hängt ein wenig (ROFL) von ihren Aktionären (Shareholder genannt) ab. Und wenn diese Shareholder nicht zweimal im Jahr Zaster dafür bekommen, dass sie irgendwann einmal der Plattenfirma Geld geborgt haben, dann … denn da sind ja noch die Kinder, der Hund und das Fleisch am Tisch. Dann wird der Druck von Hand zu Hand weitergereicht:

Shareholder -> Plattenfirma -> Ultimate-Guitar.com -> Gitarrenspieler

Jetzt hab ich eine Idee, mit der meine Kinder (2), der Hund (eigentlich zwei Katzen) und das Fleisch (im Kühlschrank) und so: Bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, “eigentlich könnte ich mit ein wenig Übung und/oder Geduld mir die Chords ja einfach SELBST (*schluck!*) runterhören und aufschreiben!”, bin ich dafür, dass jetzt z. B. im Radio die Chords unkenntlich gemacht werden. Also immer, wenn mehr als zwei Töne gleichzeitig gespielt werden (zwei Töne sind ja noch kein Chord, gelle? Sondern ein Int**v**l), kommt das Zensur-”PIEEEEP!”. Das beeinträchtigt möglicherweise das Hörvergnügen ein wenig, aber die Shareholder und so. Und ich eigentlich und Fleisch und Katzen und so, denn war ja meine Idee.

Dann braucht keiner mehr böse auf die armen Deppen bei Ultimate-Guitar.com zu sein. Denn die haben sich halt gedacht, wenn dann von der Plattenfirma die Herren im teuren Anzug mit den Aktenkoffern kommen, dann spielt’s Piratebay, und “wir wollen nicht in den Knast! Hilfe!” Da hätt ich auch Angst vor.

Oder: einfach weghören. So toll ist diese dröge Schicksalsschlag-Schnulze eh nicht.

Was E*** machen würde …

Oben erwähnter und besternter Engländer hat es bekanntlich nicht notwendig, sich auf Ultimate-Guitar.com irgendwelcher Tabs zu bedienen. Vielleicht schon, wenn es um alte Yardbirds-Tunes geht, denn an die kann er sich wahrscheinlich nicht mehr so toll erinnern, weil er damals meistens ziemlich zu war. Aber sonst nicht. Andererseits ist er ja auch schon ** Jahre alt, da wird die Birne bekanntlich … ach, was solls. Unser Held würde wahrscheinlich laut und vernehmlich “Darn!” rufen, überlegen, dass “wenn UG aufgrund meiner IP-Adresse herausfindet, in welchem Land ich mich befinde, ergibt sich logisch, dass ich eben über eine andere, nicht zuordenbare IP-Adresse surfen muss.” Richtig, **ic, vollkommen richtig.

Ohne jetzt Tipps zum Umgehen gesetzlicher Schranken geben zu wollen: Das nennt sich “Proxy-Server”. Und das kann man googeln. Und da findet man z. B. die “.org”-Domäne http://proxy.***, und da sucht man sich unter “Web Proxy” einen aus. Dann klickt man in UG auf den “Tears in *******”-Link mit der rechten Maustaste, macht “Link kopieren”, fügt diesen dann im Eingabefeld der Web-Proxy-Seite ein, klickt “Enter” oder whatnot, und, siehe da, da sind sie, die Griffe.

Wie gesagt, von mir habt ihr’s nicht.