David Gilmour

  • 15. April 2011
  • Geschrieben von Ela
  • Abgelegt unter Portraits

David Gilmour Live während einem Gitarrensolo

David Jon Gilmour wurde am 6. März 1946 in Cambridge, Großbritannien, als Sohn einer Akademikerfamilie geboren. Über Gilmours erste Berührungen mit der Musik ist wenig bekannt. Er soll jedoch bereits als Teenager in verschiedenen Bands Gitarre gespielt haben. In den frühen Sechzigern, während seiner Zeit an der Perse School, lernte er Syd Barrett und Roger Waters kennen, mit denen er regelmäßig probte, ohne jedoch dass die drei in einer gemeinsamen Band aktiv gewesen wären. Gilmours erste namentlich bekannte Band dürften Joker’s Wild gewesen sein, eine Blues-Rock-Combo, die auf eigene Faust eine LP und eine Single veröffentlichten (beide jedoch lediglich in einer Kleinstauflage von jeweils fünfzig Exemplaren). Joker’s Wild waren zeitweise auch die musikalische Heimat von Rick Wills, der später als Bassist mit Bands wie Foreigner, Roxy Music oder den Small Faces unterwegs war.

Pink Floyd und Solo

Pink Floyd wurden 1965 von Gilmours Freund und Musikerkollegen Syd Barrett gegründet. Zur Ur-Besetzung der Band gehörten neben Barrett (Gitarre und Gesang) Roger Waters (Bass und Gesang), Nick Mason (Schlagzeug) und Richard Wright (Orgel, Keyboard). Als Barrett wegen zunehmender psychischer Probleme immer häufiger ausfiel, übernahm David Gilmour ab 1967 zunächst seinen Gitarrenpart und stieg ab dem Frühjahr 1968 schließlich gänzlich als sein Ersatz bei Pink Floyd ein. Das erste Album der Band mit Gilmours Beteiligung, “A Saucerful of Secrets”, wurde zwischen August 1967 und April 1968, wie das Debutalbum der Band, in den legendären Londoner Abbey Road Studios aufgenommen und wird dem Genre Space Rock, einer frühen Unterart des Psychedelic Rock, zugeordnet.

Das dritte Album der Band, “Soundtrack from the Film More” (1969), enthielt im wesentlichen den Soundscore zum titelgebenden Film von Barbet Schroeder, einem schweizer Regisseur und Schauspieler. Im selben Jahr legte die Band auch ihr nächstes reguläres Album nach. “Ummagumma”, ein Doppelalbum, das zur einen Hälfte aus Live- und zur anderen aus Studioaufnahmen bestand, erreichte den vierten Platz der britischen Album-Charts und war die erste Platte der Band, die es in die amerikanischen Billboard-Top-100 schaffte. Das fünfte Album von Pink Floyd, “Atom Heart Mother” (1970), wurde später zwar von einigen Bandmitgliedern als Fehlschlag bezeichnet, markierte jedoch den kommerziellen Durchbruch der Gruppe. Zwischen verschiedenen Tourneen rund um den Globus wurde 1971 “Meddle” aufgenommen, das überwiegend positive Kritiken erhielt. Es sollte zwei weitere Jahre dauern, bis Pink Floyd ihr inzwischen legendäres Album “The Dark Side of the Moon” veröffentlichten. Als Produzent zeichnete Alan Parsons (Alan Parsons Project) verantwortlich und wurde wieder in den Abbey Road Studios eingespielt. Pink Floyd waren inzwischen zu einer der bestverkauften Bands der Welt avanciert, und so wurde auch “Wish You Were Here” (1975), ein Konzeptalbum, das sich mit der tragischen Geschichte Syd Barretts beschäftigte, ein großer Erfolg.

Wish you were here

Der ewig Fan-Favorite: Wish You Were Here

Der Nachfolger von “Wish You Were Here”, “Animals” (1977), war das zweite Konzeptalbum von Pink Floyd und setzte sich mit George Orwells Roman “Farm der Tiere” auseinander. Mit der Veröffentlichung von “The Wall” (1979), ihrem bis heute erfolgreichsten Album, nahmen die persönlichen Differenzen zwischen Roger Waters auf der einen und David Gilmour und Richard Wright auf der anderen Seite neue Ausmaße an. Auf Waters Initiative wurde Wright Ende 1979 aus der Band geworfen, begleitete sie aber noch bis 1981 als Tourmusiker. 1982 kam der Film “The Wall” in die Kinos. Mit Boomtown-Rats-Sänger Bob Geldof in der Hauptrolle wurde der Film zwar zu einem großen Erfolg, doch vergrößerte die sehr schwierige Produktionsphase (viele Titel des Original-Albums wurden für den Film neu abgemischt oder sogar neu aufgenommen) den Riss zwischen den Bandmitgliedern noch weiter. Das Ergebnis der Querelen war das Album “The Final Cut” (1983), an dem Gilmour und Nick Mason zwar beteiligt waren, das aber häufig als ein Roger-Waters-Solo-Album bezeichnet wird (dieser hatte sämtliche Songs und Songtexte selbst geschrieben und den Gesang auf dem Album übernommen). Gilmour selbst veröffentlichte nach “The Final Cut” 1984 sein zweites Soloalbum “About Face”. Aus den persönlichen Streitigkeiten zwischen Waters und Gilmour wurden dann handfeste gerichtliche Auseinandersetzungen um Tantiemen und die Namensrechte an Pink Floyd. Wenig später trennten sich die Wege der beiden endgültig.

Gilmour und Mason veröffentlichten 1987 unter dem Namen Pink Floyd das nächste Album der Band, “A Momentary Lapse of Reason”. Der ehemalige Keyboarder Richard Wright nahm an den Aufnahmen als Session-Musiker Teil. Das bislang letzte Pink-Floyd-Album, “The Division Bell”, wurde 1994 veröffentlicht. Die anschließende Tour sollte die letzte der Band sein und wurde auf dem Live-Album “Pulse” (1995) festgehalten.

2005 traten Pink Floyd noch einmal in der klassischen Besetzung auf dem von Bob Geldof organisierten Live-8-Festival auf. In späteren Interviews äußerten sich sowohl Waters als auch Gilmour versöhnlich, lehnten aber ein lukratives Angebot für eine gemeinsame Abschiedstour ab. 2006 erschien David Gilmours aktuellstes Solo-Album, “On an Island” – Pink Floyd sollen (ob mit oder ohne Waters ist nicht bekannt) 2011 einen neuen Plattenvertrag bei EMI unterschrieben haben.

Video: David Gilmour spielt Comfortably Numb Solo

Equipment

David Gilmour gilt als ausgesprochener Stratocaster-Liebhaber. In seiner Sammlung (sie soll zeitweise dreihundert Gitarren umfasst haben) befinden sich unter anderem die Stratocaster mit der Seriennummer #0001, mehrere weitere seltene Fünfziger-Jahre-Exemplare sowie verschiedenste Instrumente von Gretsch und Gibson. Als Gilmours langjähriges Lieblingsinstrument gilt seine “Black Strat”, ein 1969er Modell mit Erlenholzkorpus. Die Gitarre wurde im Laufe ihres Lebens sehr häufig modifiziert und soll heute mit einem 1983er ’57-Reissue-C-Shape-Neck, Goto-Mechaniken, zwei Fender-Single-Coil-Pickups in Neck- und Mid-Position sowie einem Seymour-Duncan-SSL-1C-Pickup in Bridge-Position ausgestattet sein.

Gilmour benutzt seit Ende der Sechziger fast ausschließlich Topteile von Hiwatt (insbesondere das Modell DR103) sowie Lautsprecherkabinette von WEM und Marshall. Zu den zahlreichen von ihm benutzten Effektgeräten zählten Wahs von Vox und Dunlop sowie verschiedene custom-made Effekte des Gitarrentechnikers Peter Cornish.

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