Randy Rhoads

  • 11. April 2011
  • Geschrieben von Ela
  • Abgelegt unter Portraits

Randy Rhoads mit seiner "Polka-Dot" Flying V

Randall William “Randy” Rhoads wurde am 6. Dezember 1956 in Santa Monica, Kalifornien, USA, geboren. Sein Vater verließ die Familie früh, blieb aber mit Randy und seinen zwei Geschwistern in stetigem Kontakt. Rhoads musikalisches Interesse fiel auf fruchtbaren Boden, denn seine Mutter, Delores Rhoads, war Inhaberin einer Musikschule in Hollywood. Schon im Alter von sechs Jahren begann Rhoads, regelmäßig auf der akustischen Gitarre seines Großvaters zu üben. Im Gegensatz zu vielen anderen großen Gitarristen begeisterte Rhoads sich früh für die klassische Gitarre und war sich auch in späteren Jahren nicht zu schade, gelegentlich Gitarrenunterricht zu nehmen, um seine Kenntnisse aufzufrischen und zu erweitern. Seine erste eigene Band war vermutlich Violet Fox, die er zusammen mit seinem Bruder Kelle Rhoads (Schlagzeug) gründete. Violet Fox spielten überwiegend Rock-Coversongs und lösten sich bereits kurze Zeit später wieder auf. Gemeinsam mit seinem Freund Kelly Garni, dem er das Bassspielen beibrachte, gründete er danach The Whore, aus denen wenig später Quiet Riot hervorgehen sollten.

Quiet Riot, Ozzy Osbourne und Randy Rhoads Tod

Das erste vollständige Line-Up von Quiet Riot bestand außer aus Randy Rhoads und Kelly Garni aus Kevin DuBrow (Gesang) und Drew Forsythe (Schlagzeug). Während der ersten vier Jahre ihres Bestehens schlug sich die Band mit Live-Auftritten durch und arbeitete an Songmaterial. Einen Plattenvertrag konnten Quiet Riot erst 1977 an Land ziehen. Die beiden mit dieser Besetzung aufgenommenen Alben “Quiet Riot” (1977) und “Quiet Riot II” (1978) gelten heute zwar als wegweisend, wurde damals jedoch zunächst nur im musikverrückten Japan veröffentlicht. Kurz nachdem Garni die Band verlassen hatte, wurde Rhoads vom ehemaligen Black-Sabbath-Sänger Ozzy Osbourne, der grade dabei war, seine eigene Band aufzubauen, zum Vorspielen eingeladen. Der Legende nach soll Rhoads Osbourne bereits während er sich einspielte so beeindruckt haben, dass dieser in vom Fleck weg engagierte. Osbourne soll Rhoads im Vorfeld zu den Aufnahmen zum ersten gemeinsamen Album “Blizzard of Ozz” (1980) stets dazu ermutigt haben, sich künstlerisch frei zu entfalten. Rhoads Gitarrenspiel entwickelte sich in der Folge in eine wesentlich progressivere Richtung, die auch das zweite Album der Band, “Diary of a Madman” (1981), entscheidend mitprägen sollte. Bemerkenswerter Weise wurden übrigens für die Neuauflagen beider Platten (2002) die Bass- und Schlagzeugspuren von Robert Trujillo (Suicidal Tendencies, Metallica) und Mike Bordin (Faith No More) komplett neu aufgenommen – möglicherweise ein Ergebnis jahrelanger rechtlicher Auseinandersetzungen mit den ursprünglichen Musikern Bob Daisley (Bass) und Lee Kerslake (Schlagzeug) um Tantiemen für die Alben.

Video: Randy Rhoads Gitarrensolo

Am 19. März 1982 machte die Band auf dem Weg zu einem Auftritt in Orlando Station auf einem kleinen, privaten Flugplatz in Leesburg, Florida. Der Fahrer des Tourbusses besaß einen Pilotenschein und überzeugte einige der Mitglieder der Band und der Crew, mit ihm ein paar Runden über das Gelände zu fliegen. Beim ersten der insgesamt zwei Flüge sollen neben dem Piloten Don Airey, der Keyboarder der Band (vormals auch bei Black Sabbath und Rainbow aktiv), sowie deren Manager Jake Duncan mit an Bord gewesen sein. Als sich die kleine Maschine zum zweiten Mal in der Luft befand, waren Rhoads und die Haarstylistin der Band mit an Bord. Als der Pilot versuchte, den Tourbus in geringer Höhe zu überfliegen, berührte eine der Tragflächen das Dach des Fahrzeugs und brachte die Maschine ins Trudeln. Das Flugzeug stürzte in die Garage eines nahegelegenen Hauses und brannte mit allen drei Insassen völlig aus.

Video: Über Randy Rhoads’ Tod

Pläne

Seine Weggefährten und auch Ozzy Osbourne haben sich verschiedentlich dazu geäußert, welchen musikalischen Weg Rhoads eingeschlagen hätte, wäre er nicht so früh gestorben. Einig scheinen sich alle darin zu sein, dass Rhoads sich berufen fühlte, Technik und Anspruch seiner Gitarrenarbeit zu verfeinern. So soll er unter anderem mit dem Gedanken gespielt haben, klassische Gitarre an der University of California in Los Angeles zu studieren. Ozzy Osbourne selbst ging später davon aus, dass Rhoads seine Band vermutlich verlassen hätte.

Equipment

Randy Rhoads Gitarre

Randy Rhoads' Signature-Gitarre von Jackson

Zu den Instrumenten, mit denen man Randy Rhoads auf Fotos am häufigsten sieht, zählen seine weiße 1972er Les Paul Custom, seine berühmte Karl-Sandoval-”Polka-Dot-Flying-V” sowie zwei Prototypen der kurz nach seinem Tod von Charvel/Jackson auf den Markt gebrachten Randy-Rhoads-Signature-Modelle. Die Polka-Dot-Flying-V bestand aus einem Flying-V-Korpus und einem Hals von Danelectro, und war mit zwei DiMarzio-Humbuckern (Super Distortion oder PAF in der Bridge- und PAF in der Neck-Position) ausgestattet. Die Signature-Prototypen besaßen wahrscheinlich Seymour-Duncan-Pickups (für das zweite Exemplar sind ein TB-4-Humbucker in Bridge- und ein SH-2-Humbucker in Neck-Position belegt). Die seit damals in der Produktion befindliche RR-Serie von Jackson hat es auf eine ganze Reihe verschiedener Modelle gebracht. Aktuell sollen nicht weniger als zwölf verschiedene Varianten im Angebot sein.

Die von Randy Rhoads darüber hinaus benutzen Effekte und Verstärker sind relativ gut dokumentiert. Zu seiner Ausstattung zählten das obligatorische Vox Wah, ein Echoplex sowie verschiedene Effekte (Flanger, Verzerrer, Chorus) von MXR. Sein bevorzugter Amp war zu Osbourne-Zeiten offenkundig ein modifiziertes 100-W-JCM-Topteil, das er zusammen mit 1960er Lautsprecherkabinetten von Marshall einsetzte.

Wirkung

Randy Rhoads wird gemeinsam mit Richie Blackmore und Uli Jon Roth häufig als einer der Vordenker des Neoclassical Metal genannt. Tatsächlich lassen sich, wie bereits erwähnt, in der musikalischen Biografie von Rhoads zahlreiche Bezüge zur klassischen Musik und zur klassischen Gitarre herstellen. Randy Rhoads gilt trotz seines kurzen Lebens als Vorbild für eine große Zahl späterer Gitarristen aus allen Sparten des Heavy-Metals.

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