Zakk Wylde
- 10. Dezember 2010
- Geschrieben von Ela
- Abgelegt unter Portraits
Zakk Wylde (mit richtigem Namen eigentlich Jeffrey Phillip Wielandt) wurde am 14. Januar 1967 in Bayonne, einer kleinen Stadt im Staate New Jersey, USA, geboren. Über Wyldes musikalische Anfänge ist nur aus einigen, wenigen Interviews Nennenswertes zu erfahren. Der Rest seines Lebens ist ein wenn auch wohl unbeabsichtigt gut gehütetes Geheimnis. So berichtet Wylde selbst, er habe bereits als Teenager bis zu zwölf Stunden täglich an der Gitarre geübt und danach zwei Jahre lang Gitarrenstunden genommen. Seinem Gitarrenlehrer Leroy Wright, der übrigens bis heute professionellen Gitarrenunterricht anbietet, dankte Wylde auf den Covern seiner ersten beiden Alben mit Ozzy Osbourne für diese gemeinsame, lehrreiche und ihn stark prägende Zeit.
Nach dem Tod von Ozzy Osbournes legendärem ersten Gitarristen Randy Rhoads bei einem tragischen Flugzeugabsturz übernahm zunächst der Musiker Jake E. Lee (vorher bei Ratt) die vakante Position. Als sich die Wege von Osbourne und Lee im Jahr 1987 trennten, stieg der damals neunzehnjährige Wylde als Leadgitarrist in Osbournes Band ein. Die Zusammenarbeit zwischen Ozzy Osbourne und Zakk Wylde sollte sich über die kommenden zwanzig Jahre erstrecken, während denen beide nicht nur fünf gemeinsame Studioalben einspielten, sondern in denen es Wylde auch gelang, sich selbst als einer der auffälligsten und markantesten Gitarristen der Hardrock- und Metalszene zu etablieren. Wie Osbourne hatte auch Wylde immer wieder mit großen Alkoholproblemen zu kämpfen, was möglicherweise mit dazu beigetragen hat, dass Osbournes aktuellstes Album “Scream” ohne ihn aufgenommen wurde.
Black Label Society und gesundheitliche Probleme
Noch während Zakk Wylde in der Mitte der Neunziger Jahre als Mitglied von Ozzy Osbournes Band an deren Studioaufnahmen und Live-Touren teilnahm, beschäftigte er sich nebenbei bereits mit seiner ersten eigenen Band Pride & Glory, die jedoch nicht mehr als ein gleichnamiges Debutalbum (1994) produzieren sollte. Nach seinem bisher einzigen Akustikalbum “Book of Shadows” (1996), gründete Wylde seine wesentlich erfolgreichere und inzwischen zu Kultstatus gelangte Band Black Label Society, deren erstes Album “Sonic Brew” 1998 veröffentlicht wurde. In den folgenden Jahren erwiesen sich das musikalische Konzept der Band (ihre Musik wird als eine Mischung aus Southern Rock und Heavy Metal – Southern Metal – beschrieben) und die Auswahl der Musiker (unter ihnen zum Beispiel der heutige Bassist von Metallica, Robert Trujillo) als sehr fruchtbar. Bis 2010 haben BLS ganze acht Studioalben und ein Live-Album aufgenommen, von denen das 2005er Album “Mafia” sogar den ersten Platz der amerikanischen Independent-Charts erreichen konnte. Black Label Society gelten neben ihren professionellen Studioaufnahmen außerdem als hervorragende Live-Band und absolvierten in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche Touren. 2009 musste Zakk Wylde allerdings eine Tour aus gesundheitlichen Gründen absagen. Wylde litt unter einem Blutgerinnsel, dass eine gefährliche Embolie verursachte.
Andere Aktivitäten
Zakk Wylde ist als Gastdarsteller in einer Reihe von Filmen und Fernsehserien aufgetreten, darunter “Rock Star” mit Ex-Popmusiker Mark Wahlberg (2001), “Bones” (2010) und “Angel – Jäger der Finsternis” (2003). Wie viele andere populäre Rock- und Metalmusiker wurden Wyldes Songs für verschiedene Computer- und Videospiele (“DJ Hero”, “Guitar Hero” oder “Madden NFL 2008″) aufgearbeitet. Wylde gilt als passionierter Motorradfahrer und soll über eine Reihe von sehr extravaganten Custom-Built-Choppern verfügen.
Equipment
Zakk Wylde benutzt seit seiner Zeit mit Ozzy Osbourne eine Les Paul Gitarre von Gibson, die auf Grund ihres markanten Designs ebenso Bestandteil seines Images geworden ist, wie seine langen Haare und sein Bart. Wie angeblich alle Les Pauls, die sich im Besitz von Wylde besitzen, sind seine besonders charakteristischen Bulls-Eye-Modelle (der Korpus der Gitarre ist mit weißen, von der Mitte ausgehenden Kreisen verziert) mit einem EMG-81-Pickup in Bridge- und einem EMG-85-Pickup in Neck-Position ausgestattet. Die von Epiphone gebauten, günstigeren Zakk-Wylde-Signature-Modelle (höherwertige Ausführungen werden von dem Mutterunternehmen Gibson produziert) verfügen an den entsprechenden Stellen über EMG-HZ4-Humbucker. Das Bulls-Eye-Design findet sich im Übrigen auch auf Wyldes Randy-Rhoads-Signature-Flying-V wieder.
Stil und musikalische Einflüsse
Zakk Wylde hat die Achtziger Jahre als Teenager erlebt und wuchs unter dem Eindruck der in dieser Zeit immer populärer werdenden, schnellen Shredding-Gitarristen der Heavy-Metal-Szene auf. Teil seiner musikalischen Ausbildung war es auch, Gitarrenparts zu Stücken von damaligen Rock- und Hardrock-Größen wie AC/DC (“Back in Black” ist heute noch eines seiner Lieblingsalben) oder Led Zeppelin nachzuspielen. Der Einfluss von Rocklegenden wie Jimi Hendrix, Lynyrd Skynyrd, Neil Young, den Rolling Stones, den Beatles, Grateful Dead, Ozzy Osbournes alter Band Black Sabbath sowie von Blues-Musikern wie Albert Collins spiegelt sich insbesondere in Wyldes Arbeit mit der Black Label Society wieder.
Stilistische Merkmale von Wyldes Gitarrenspiel sind sein schnelles Vibrato, sein schneller und sehr genauer Wechselschlag bzw. sein Economy Picking. Zahlreiche im Internet verfügbare Gitarren-Workshops sowie einige Lehr-DVDs (diese allerdings nicht unter Zusammenarbeit mit Wylde) beschäftigen sich genauer mit seinen Techniken. Einige Guitar-Lesson-Videos mit Zakk Wylde sind außerdem auf youtube verfügbar.
Kommentare
Tja, gerade das Video auf youtube: sold my soul angekuckt (2,7 Mio Aufrufe) – jetzt weiß ich auch, warum er bis zu 12 Stunden am Tag geübt hat, lässt halt doch nicht aus, oder? Interessant finde ich, daß bei diesen schnellen Läufen oder schreddering immer noch Melodie Linien zu finden sind, neben dem absolut heftigen Bendings und der fantastischen Wechselschlag Technik mit brachialer Genauigkeit – beeindruckend. Tolles Video und toller Bursche, danke für das Portrait.
- 20.01.2011 um 11:44 Uhr
- Geschrieben von Martin