Musik Produktiv Messe 2010 – Impressionen
- 8. November 2010
- Geschrieben von Florian
- Abgelegt unter Aktuelles
Die Musik Produktiv Messe auf dem Gelände des Musik Produktiv Ladens in Ibbenbüren, ist eine der größten Musikmessen in ganz Europa. Auf einem Ausstellungsgelände von 3500 m² gab es ein ganzes Wochenende lang die neusten Produkte der wichtigsten Hersteller aus der Musikbranche zu sehen.
Von den alten Legenden Fender und Gibson, über die bewährten wie Ibanez und ESP, bis hin zu den jungen Wilden von Line 6, war natürlich auch aus dem Gitarrenbereich alles vertreten.
Natürlich wollten diese vielen hochwertigen Produkte auch ordentlich präsentiert werden, und so konnte man auf fünf verschiedenen Bühnen jeden Tag Live-Auftritte und Produktpräsentationen von Profimusikern sehen.
Aber auch viele Hobbymusiker haben natürlich den Weg nach Ibbenbüren gefunden um sich mit anderen Musikern auszutauschen und Neuheiten zu begutachten. Insgesamt wird die Besucherzahl an den drei Tagen auf über 20 000 geschätzt. Darunter fanden sich auch viele kleine Musiktalente, die vor allem im Schlagzeugbereich viele Zuschauer begeistern konnten. So sammelten sich häufig Menschentrauben um Schlagzeuge, an denen 6-10 jährige Kinder ihr Talent zeigten und schwer beeindruckten.
Aber wenden wir uns von den Menschen ab und den Produkten zu. Zwei Neuheiten, die man begutachten und testen konnte, waren der Fender G-Dec3 und die Line 6 POD HD-Reihe.
Fender G-Dec3
Der G-Dec3 ist ein Modell-Amp aus dem Hause Fender, den man sowohl mit 30, als auch mit 15 Watt, erhalten kann. Beide Versionen sind Combos mit 1*10” bzw. 1*8” Speaker.
Dieser Amp simuliert Verstärkermodelle und Effekte und bietet einem eine große Soundvielfalt. Hierbei wundert man sich doch ein wenig über die Vorgehensweise bei Fender, da man leicht das Gefühl kriegt, hier muss noch ein alter schwerfälliger Riese auf den Modelling-Zug aufspringen. Sicherlich kann dies der Weg zum Verstärker der Zukunft sein, aber man muss es nicht auf Gedeih und Verderb mit der Vielfalt übertreiben.
Denn hier zeigt sich ein erstes Problem der Modellingsektion. Alles was von Fender selber stammt, an Amps hat einen sehr realistischen und guten Klang, während vor allem die Adaptionen der britischen Marshall und Vox Amps doch schwer hinterherhinken. Warum hier solche, ganz einfach billige Simulationen, den Weg in diesen Amp gefunden haben und man stattdessen nicht weitere Simulationen der eigenen Amps benutzt hat, wird vermutlich ein Fender Geheimnis bleiben.
Vermutlich ist das Aufgabengebiet des G-Dec3 auch eher der Markt für Übungsamps. In diesem Gebiet muss kein sehr guter Sound vorhanden sein, und es bieten sich gerade solch kleine Combos an.
Ein weiterer Vorteile, der für die Verwendung als Übungsamp spricht, sind die eingebauten Backingtracks, die in den Presets vom Stile her zum Gitarrensound passen. So kriegt man beim Tweed-Preset ein Blues Stück und beim Hi-Gain Lead Sound ein Metal-Brett als Grundlage. Klasse, so ist schnelles und einfaches Üben möglich.
Sowohl Presets, als auch Backingtracks sollen mithilfe einer Community im Internet, ständig verändert, verbessert und erneuert werden. Diese Verbesserungen kommen per USB-Anschluss oder per SD-Karte auf den Amp und los geht das muntere Jammen.
Der G-Dec3 eignet sich damit, perfekt fürs Üben und stellt einem dabei noch eine extrem große Soundvielfalt zur Verfügung.
Line 6 POD HD-Reihe
Zwei Jahre haben die Line 6-Fans auf eine Neuheit im POD-Bereich gewartet. Endlich sind sie da, die POD HD Floorboards. Der Begriff ‘HD’ ist mittlerweile vor allem im Fernseh-Bereich gängiger Standard und jetzt führt ihn Line 6 auch für seine Modellamps ein. Hohe Ansprüche an die eigenen Sounds.
Die neue HD-Reihe teilt sich auf in drei verschiedene Floorboards, in denen die gleichen Klangprozessoren arbeiten. Die Boards unterscheiden sich aber in Ausstattung. So gibt es beim ‘HD300′ nur vier Fußschalter, während der ‘HD500′ gleich mit deren 12 aufwartet. Auch in der Ausstattung der Aus- und Eingänge unterscheiden sich die Versionen.
Bei den neuen Sounds bedient sich Line 6 wieder bei vielen der ‘großen Amps’, die prägend für ihr Genre waren. Rectifier, Bassman, Twin Reverb, AC30, JCM. Alle dabei.
Aber wie gut sind die Simulationen?. Gerade wenn man sich den direkten Vergleich der Modelle zwischen den einzelnen POD-Versionen anschaut fällt es einem wie Schuppen von den Augen. Die neuen HD-Sounds halten, was sie versprechen. Während auf dem POD 2.0 alles noch leicht undefiniert und harmlos klang, sind die neuen HD-Sounds einfach brillant und bestechend.
Es dürfte einem keinerlei Probleme bereiten, sich mit diesem Soundangebot in jeder Band live und im Proberaum durchzusetzen. Genau hier setzt auch Line 6 mit seinem Wechsel vom Desktop- zum Floorboard-Format an. Mehr Live-Einsatz, weniger Studiobetrieb.
Auch der Einbau eines Loopers zeugt von diesem Wechsel, bis zu 48 Sekunden Loopzeit sind mit dem HD-500 möglich, so kann man bei entsprechendem Können eine Art Alleinunterhalter an der Gitarre spielen.
Die POD HD-Reihe setzt neue Maßstäbe beim POD Sound, manch einer sagt sogar in der gesamten Modellingwelt, dazu kommt mit der Umstellung auf reine Floorboards auch ein deutlich verbessertes Handling im Live-Bereich. Außerdem sollen die neue DT50 Reihe von Line 6 mit den POD-HD Floorboards interagieren und noch besseren Sound zur Verfügung stellen.
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