Wes Borland
- 15. Juli 2011
- Geschrieben von Ela
- Abgelegt unter Portraits
Wesley Louden “Wes” Borland wurde am 7. Februar 1975 geboren. Über seinen Geburtsort existieren kurioserweise zwei unterschiedliche Angaben. So ist in einigen Quellen zu lesen, Borland stamme aus Richmond, Virginia, während andere behaupten, er sei in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee geboren. Borland soll im Alter von etwa zwölf Jahren den Wunsch geäußert haben, Schlagzeug zu spielen. Da seine Eltern jedoch mit diesem Instrument nicht einverstanden waren, begann Borland, Gitarre zu lernen.
In der Schule hatte Borland ständig Schwierigkeiten mit Mitschülern und galt als Außenseiter. Nach dem Umzug seiner Familie nach Jacksonville, Florida, nahm Borland regelmäßig Gitarrenunterricht; er hatte zwei Lehrer, von denen der eine ihm Unterricht in Rock-, Country- und Bluesgitarre gab und der andere ihn in den Techniken der klassischen Gitarre unterrichtete. Seine eigenen musikalischen Vorbilder waren in dieser Zeit indes ganz woanders zu finden; Borland soll in seiner Jugend vor allem Bay-Area-Thrash à la Metallica und Testament sowie Punk aus dem Umfeld der Los-Angeles-Hardcore-Szene (Black Flag, Circle Jerks) gehört haben. Borland entschied sich einige Zeit später, den klassischen Unterricht aufzugeben und stattdessen ein dreijähriges Studium mit dem Schwerpunkt Jazz-Gitarre an einer Universität zu beginnen.
Video: Wes Borland demonstriert Riff
Limp Bizkit und Solo-Aufnahmen
Die Band Limp Bizkit wurde Mitte der Neunziger Jahre von Fred Durst (Gesang), Sam Rivers (Bass), Rob Waters (Gitarre) und John Otto (Schlagzeug) in Jacksonville gegründet. Wes Borland wurde von John Otto, mit dem er zuvor gemeinsam zur Schule gegangen war, als Gitarrist für die neue Band ins Gespräch gebracht. Borland soll die Band vor allem durch sein beidhändiges Tapping beeindruckt haben und ersetzte kurze Zeit später Rob Waters als Gitarrist. Das noch mit Waters aufgenommene Demo “Mental Aquaducts” (1995) brachte der Band einen Deal mit dem Label Mojo Records ein, der wenig später von dem Label Flip Records übernommen wurde. Die erste CD der Band, “Three Dollar Bill, Yall$”, erschien 1997 und hat inzwischen Doppel-Platin-Status erreicht.
Der Durchbruch gelang Limp Bizkit wenig später mit ihrem zweiten Album, “Significant Other”, das schon kurz nach seiner Veröffentlichung im Juni 1999 Platz Eins der US-Billboard-Charts erklommen und innerhalb weniger Wochen Platin-Status erreicht hatte. An den Aufnahmen beteiligt waren Jonathan Davis von Korn, Scott Weiland von den Stone Temple Pilots, Les Claypool, Eminem sowie Serj Tankian von System of a Down. Nachdem es zu Streitigkeiten zwischen Limp Bizkit und System of a Down bzw. dem gemeinsamen Management kam, wurde allerdings der mit Tankian aufgenommene Track, “Don’t Go Off Wandering”, von der endgültigen Albumfassung entfernt und ist auf der veröffentlichten CD nicht enthalten.
Ebenfalls nicht Teil des offiziellen CD-Releases sind die Stücke mit Les Claypool und Eminem. Aufgrund der damals innovativen Mischung aus Rap und Metal und der Vorreiterrolle der Band innerhalb der Nu-Metal-Szene verkaufte sich das Album bis heute weltweit mehr als 14 Millionen mal. Diesen Erfolg sogar noch überbieten konnte die Band von Borland mit ihrem dritten Album, “Chocolate Starfish and the Hot Dog Flavored Water”, das ein Jahr später erschien.
Wie sein Vorgänger stieg es auf Platz Eins in die Billboard-Charts ein und ging bereits innerhalb der ersten Woche nach seiner Veröffentlichung mehr als eine Million mal über die Ladentheken. Obwohl die CD im Durchschnitt schlechtere Kritiken einfuhr als ihr Vorgänger, ist sie bis heute der meistverkaufte Longplayer der Band. Zahlreiche Größen der Rap- und Hip-Hop-Szene steuerten zu “Chocolate Starfish and the Hot Dog Flavored Water” Texte oder Guest-Vocals bei, darunter Namen wie Xzibit, Mark Wahlberg oder die legendären Run-DMC. Weil Borland sich allerdings in der Zwischenzeit mehr und mehr von dem von Limp Bizkit gespielten Nu Metal weg entwickelt hatte, verließ er die Band 2001 um sich seinem eigenen Projekt Big Dumb Face zu widmen.
Borland übernahm in Big Dumb Face den Gesang und die Leadgitarre, während sein Bruder Scott Borland die zweite Gitarre spielte. Big Dumb Face veröffentlichten im März des Jahres eine CD mit dem Titel “Duke Lion Fights the Terror!!”, die jedoch kein großer Erfolg wurde. Bevor Borland 2004 wieder zu Limp Bizkit stieß, beteiligte er sich an verschiedenen Projekten mit anderen Musikern, darunter dem Soundtrack zum Film “Underworld” (2003). Nach Borlands Wiedereinstieg bei Limp Bizkit erschienen unter seiner Mitwirkung bislang zwei weitere Alben der Band, “The Unquestionable Truth (Part 1)” (2005) und “Gold Cobra” (2011).
Musikvideo: Limp Bizkit – Gold Cobra
Seit 2005 ist Borland außerdem Mitglied der Supergroup Black Light Burns, zu der neben ihm auch zwei Nine Inch Nails-Musiker, Danny Lohner und Josh Freese, gehören. Black Light Burns haben bis dato ein Album, “Cruel Melody” (2007), veröffentlicht. Für Aufsehen sorgte Borlands Intermezzo bei Marylin Manson, wo er als Tour-Gitarrist ganze zwei Shows bestritt.
Wes Borlands Gitarren
Wes Borland hat in der Vergangenheit hauptsächlich Instrumente von Ibanez, darunter verschiedene siebensaitige Modelle gespielt. Inzwischen nutzt er überwiegend die von Yamaha für ihn entworfenen Signature-Gitarren mit der Modellnummer CV820 WB. Diese halbakustische Gitarre besticht durch ein recht ungewöhnliches Design. Der Korpus besteht aus einem Stück Erlenholz, das mit einer Deckplatte aus Ahorn versehen ist. Optisch fällt das Instrument schon alleine wegen seiner für moderne Gitarren ungewöhnlichen F-Löcher auf. Der Ahornhals der Gitarre ist mit einem 24-bündigen Palisandergriffbrett ausgestattet. Für die Tonabnahme sorgen zwei Alnico V Split-Humbucker in Bridge- bzw. Neck-Position.
Video: Wes Borland demonstriert Ibanez Gitarre
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