Band Success 16: Das Leadsheet

  • 28. Juni 2011
  • Geschrieben von Heiko
  • Abgelegt unter Band Success

Herzlich Willkommen zum sechzehnten Teil der six strings-Kolumne mit dem Namen “Band Success”. Heute geht es um das Leadsheet.

Das Leadsheet wird häufig im Jazz sowie im Rockbereich verwendet und hilft Musikern die Strukturen eines Songs zu überblicken.

Das klassische Leadsheet

Schaue dir z.B. mal das Real Book an. In diesem Standardwerk für Jazzer wurden Jazz Standards als Leadsheets notiert, teilweise sogar handschriftlich. Das klassische Leadsheet hat folgende Bestandteile:

  • Die Melodie ist in Notenschrift dargestellt
  • Über den Noten stehen die Akkordbezeichnungen
  • Falls es einen Text gibt, wird dieser unter den Noten hinzugefügt.

Und das war es auch schon, ein Leadsheet soll nur als grobe Orientierung dienen, das Arrangement des Songs ist Sache der Musiker. Du fragst dich nun wahrscheinlich, warum ich einen Artikel in “Band Success” über so ein banales Thema schreibe? Ganz einfach, ein Leadsheet ist für eure Band ein Super Hilfsmittel, um neue Songs zu proben und zu entwickeln. Deshalb verlassen wir jetzt ausgetretene Pfade und gehen die Sache kreativ an!

Das etwas andere Leadsheet

Gehen wir davon aus, dass ihr einen Song covern wollt, das ganze funktioniert natürlich genauso gut mit eigenen Stücken.

Besorgt euch den Text, die Akkorde und eine Aufnahme des Songs. Wenn jeder von euch den Song im Ohr hat, dann testet, ob der Sänger mit der Tonart klarkommt. Nehmt euch ausreichend Zeit, ggf. müsst ihr das Stück transponieren. Euer Sänger muss es locker singen können, sonst macht es keinen Sinn.

Legt als nächstes einen Ablauf fest, d.h. wie wollt ihr den Song spielen?

Beispiel:

  • Intro
  • Strophe 1
  • Strophe 2
  • Refrain
  • Strophe 3
  • Gitarrensolo über Strophe
  • Refrain
  • Outro
  • Füllt das ganze mit dem Text und den Akkorden.

Tipp:

Es wird wahrscheinlich einige Änderungen geben, bis ihr mit dem Ergebnis zufrieden seid. Schreibt das Leadsheet am Besten auf dem Computer.

Die Feinheiten

Die Überschrift

Titel und Komponist, vielleicht noch bekannte Interpreten. So findet ihr den Song schnell und könnt bei einem Auftritt eine entsprechende Ansage an das Publikum bringen.

Legt das Tempo, in dem ihr den Song spielen wollt fest, z.B. 120 BPM, der Schlagzeuger wird es euch danken.

Dynamik

Welcher Teil soll laut oder leise gespielt werden?

Gibt es Stopps?

Wie der Name schon sagt, die Band stoppt und setzt nach einer gewissen Zeit wieder ein.

Das Datum der aktuellen Version

So seid ihr auf der sicheren Seite. Auch nach mehreren Änderungen habt ihr immer die aktuellste Version eures persönlichen Arrangements zur Hand und könnt schnell klären, ob jeder das gleiche Blatt Papier vor sich liegen hat.

Speicherort der Datei

Irgendeiner verliert garantiert sein Exemplar. Deshalb druckt den Speicherort auf das Leadsheet, z.B. in die Fußzeile. Schon hat die Sucherei ein Ende. Vergleicht dazu nochmal “Band Success” 14 und 15.

Papierkram

Es wäre optimal, wenn ihr das Leadsheet auf eine DinA4 Seite bekommt. Maximal zwei Seiten, so kann es jeder bequem auf einen Notenständer legen und muss nicht umblättern. Achtet aber unbedingt auf die Lesbarkeit, auch unter Auftrittsbedingungen, falls ihr das Sheet hierbei benötigt.

Und jetzt viel Spass!

Jeder von euch bekommt ein Exemplar und es kann losgehen. Das waren einige Anregungen, vielleicht hast du noch einige gute Ideen zu diesem Thema. Dann teile sie mit anderen Lesern, sie werden dir dankbar sein.

Bis zum nächsten Mal,

Keep on rocking!

Kommentare

Leadsheets? Gratis mit MuseScore und macht auch noch einen professionelle Eindruck.

  • 04.11.2011 um 15:02 Uhr
  • Geschrieben von Urdo

Hallo Urdo,

danke für den Hinweis, vielleicht schickst du uns noch einen Link und ein paar Screenshots?

Liebe Grüße

Heiko

  • 06.11.2011 um 15:56 Uhr
  • Geschrieben von Heiko

Was sagst du dazu?

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