Mark Knopfler
- 27. Mai 2011
- Geschrieben von Ela
- Abgelegt unter Portraits
Mark Freuder Knopfler wurde am 12. August 1949 in Glasgow als Sohn eines Architekten ungarischer Abstammung und einer schottischen Mutter geboren. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder David besuchte er in der Nähe von Newcastle-upon-Tyne das Gymnasium, an welchem auch ihr Onkel lehrte. Von dessen Musikbegeisterung ließen sich die beiden anstecken und begannen, sich an verschiedenen Instrumenten zu versuchen.
Von Knopflers Bruder ist bekannt, dass er bereits im Alter von elf Jahren eine eigene Gitarre besaß; man darf davon ausgehen, dass beide Knopfler-Brüder etwa zur gleichen Zeit mit dem Gitarrenspiel begonnen haben. Während der Sechziger Jahre war Knopfler Gitarrist in mehreren Schülerbands, widmete sich dann aber bis Anfang der Siebziger Jahre seinem Journalistikstudium. Die ersten Aufnahmen von Knopfler dürften aus dem Jahre 1970 stammen, bleiben aber bis heute unveröffentlicht. Auf Vinyl gepresst werden sollten allerdings die gemeinsamen Aufnahmen mit der englischen Band Brewers Droop, deren Mitglied Knopfler um 1973 für einige Monate war.
Mark Knopfler und Dire Straits
Mitte der Siebziger Jahre stieg Mark Knopfler in der Band seines Bruders, den Café Racers, ein. Während dieser Zeit lernte er außerdem John Illsley kennen, jenen Bassisten, mit dem etwa 1977 die Dire Straits aus den Café Racers hervorgehen sollten. Noch im selben Jahr nahmen die Dire Straits mehrere Demo-Tapes auf, von denen eines mehr oder minder beabsichtigt in die Hände des englischen Radio-DJs Charlie Gillett geriet , der das Material in seiner BBC-Sendung vorstellte (er entdeckte unter anderem auch Ian Dury und Elvis Costello). Ein Plattenvertrag mit dem deutsch-niederländischen Label Phonogram kam nur wenig später zu Stande, bis zur Veröffentlichung des Debut-Albums “Dire Straits” sollte es allerdings noch ein Jahr dauern. Das Album war zunächst ein mäßiger Erfolg, doch sollte die wenig später erscheinende Single-Auskopplung “Sultans of Swing” der Band insbesondere auf dem amerikanischen Markt zum Durchbruch verhelfen.
Das nächste Album der Dire Straits, “Communiqué”, wurde in den Compas Point Studios auf den Bahamas (im selben Studio spielten AC/DC 1980 ihr Album “Back in Black” ein) aufgenommen und erschien im Sommer 1979. Während der Aufnahmen zum dritten Album, “Making Movies”, 1980, kam es zu musikalischen Differenzen zwischen Mark Knopfler und seinem Bruder, infolge deren dieser die Band verließ. Das Album wurde mit Hilfe von Session-Musikern fertig gestellt. Nachdem die Dire Straits mit Alan Clark am Piano und an den Synthesizern und Hal Lindes an der Rhythmusgitarre wieder eine feste Besetzung gefunden hatte, wurde 1982 das vierte Album, “Love over Gold”, veröffentlicht.
Ihren größten Erfolg sollte die Band jedoch zweifelsohne erst drei Jahre später mit ihrem fünften und vorerst letztem Album, “Brothers in Arms”, feiern. Der Longplayer stellte insofern ein absolutes Novum dar, als er komplett digital (im sogenannten DDD-Verfahren) aufgenommen und als erstes Album der Musikgeschichte überhaupt mehr als eine Million mal auf CD verkauft wurde. Tatsächlich sollen für die Produktion der “Brothers in Arms”-CD zeitweise sämtliche damals weltweit bestehenden CD-Presswerke in Anspruch genommen worden sein. Einen Höhepunkt in der Bandgeschichte dürfte sicherlich der Auftritt beim Live-Aid-Festival in London am 13. Juli 1985 darstellen. Vor weltweit geschätzten 1,5 Milliarden Fernsehzuschauern und Radiohörern spielten die Dire Straits gemeinsam mit dem ehemaligen Police-Sänger Sting ihre damals aktuelle Hit-Single “Money for Nothing”.
Knopfler und John Illsley konzentrierten sich in den folgenden Jahren verstärkt auf ihre Soloprojekte und lösten die Dire Straits nach längerer Inaktivität 1988 erstmalig auf. 1989 rief Knopfler gemeinsam mit einigen alten Dire-Straits-Kollegen und ein paar Session-Musikern das Country-Projekt The Notting Hillbillies ins Leben, das 1990 ein Album veröffentlichte. Im selben Jahr entschlossen sich Knopfler und Illsley, noch ein gemeinsames Dire-Straits-Album aufzunehmen. “On Every Street” erschien schließlich im September 1991 und sollte das letzte Album der Band sein. Zwar gingen die Dire Straits nach der Veröffentlichung nochmals auf Tour, lösten sich aber 1995 endgültig auf.
Knopfler zeigte sich nach dem Ende der Band weiterhin sehr produktiv: Zwischen 1996 und 2009 erschienen bislang sechs Solo-Alben (Live-Veröffentlichungen und Radio-Sessions nicht mitgerechnet), die teilweise unter Mitwirkung von ehemaligen Dire-Straits-Musikern entstanden, sowie ein Album mit der amerikanischen Songwriterin Emmylou Harris. Seit 1999 ist Mark Knopfler Mitglied des Order of the British Empire (OBE) und hat inzwischen Ehren-Doktortitel für Musik an den Universitäten von Newcastle, Leeds und Sunderland inne.
Mark Knopfler Live: Sailing to Philadelpia
Mark Knopfler Gitarren
Mark Knopfler wird in aller Regel vor allem mit seinem Faible für die Stratocaster von Fender in Verbindung gebracht. Tatsächlich befinden sich heute mindestens drei der zum Teil sehr wertvollen sogenannten Pre-CBS-Stratocaster in seinem Besitz, darunter auch seine erste eigene E-Gitarre, eine 1961er Stratocaster sowie seine als “Jurassic Strat” bekannte 1954er Stratocaster, eines der ersten überhaupt produzierten Instrumente der legendäre Baureihe.
Tatsächlich gestaltet sich Knopflers Gitarren-Fundus allerdings sehr viel vielseitiger. Vor allem in den 80ern setzte Knopfler vermehrt auf die Les Paul von Gibson; nicht weniger selten und wertvoll als die Strats sind die beiden 1958er und 1959er Les Paul Standards sowie seine 1959er Les Paul Special (ein sehr ungewöhnliches Modell mit zwei Cutaways und zwei Single-Coil-Pickups an Stelle der üblichen PAF-Humbucker), die er bereits zu Dire-Straits-Zeiten ausgiebig einsetzte. Zu den anderen von Knopfler häufig benutzten Instrumenten zählen Strat- und Tele-Modelle von Schecter sowie Superstrats des New Yorker Gitarrenbauers Pensa.
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