Cort Action-A 4 BK – Einsteigerbass im Test
- 27. September 2010
- Geschrieben von Michael
- Abgelegt unter Equipment
Viele Namen fallen bei der Frage nach einem geeigneten Einsteigerbass. Das Feld erstreckt sich von den großen Namen Fender über Yamaha bis Warwick. Die Preisklasse liegt dabei oft über 300 €. Doch wer ein wenig genauer hinschaut findet auch für gute 200 € ein geeignetes Instrument. Eins davon möchte ich hier vorstellen.
Es handelt sich um das 4-Saiter Modell “Cort Action” der südkoreanischen Firma Cor-Tek. Eben diese Firma gilt gerade unter Bassisten oft als Geheimtipp für viel Bass für wenig Geld.
Hier ein grober Überblick über das Instrument:
- 4-Saiter
- Agathiskorpus
- geschraubter Ahornhals
- Palisandergriffbrett
- 24 Bünde
- PowerSound PJ-Tonabnehmer (PJ steht für Precision/Rock- und Jazztonabnehmer)
- Ölverkapselte Mechaniken
- verchromte Hardware
- Cutaway
- Aktivbass
- Preis: 209 €
Optik
Dieses Cortmodell kommt in einem zeitlosen, schlichten Design her. Ein schwarzer, glanzlackierter Korpus, ergänzt sich mit einem geschraubten Ahornhals, welcher mit seiner hellen Farbe einen schönen Kontrast zum dunkeln Palisandergriffbrett herstellt. Besonders schön sieht das Modell aus, wenn man Flatwound-Saiten (Flatwounds sind abgeschliffene Saiten) aufzieht. In Verbindung mit den 4 silbernen Potis ist der Bass ein echter Hingucker. Farblich toll abgestimmt ist auch die dunkle Kopfplatte zu den schwarzen, ölverkapselten Mechaniken. Ein Vorteil dieser Mechaniken ist übrigens, dass sie durch ihre geschlossene Form keiner Pflege bedürfen.
Ein kleines Manko ist die leichte Kopflastigkeit des Basses. Dagegen lässt sich jedoch mit einem geeigneten Gurt und richtiger Position des Instruments am Körper Abhilfe schaffen. Ein nettes Feature ist übrigens das Cutaway, welches dem Solospiel optimale Unterstützung liefert.
Verarbeitung und Technik
Gerade was die Verarbeitung angeht, eilen ja schlimme Gerüchte den asiatischen Modellen voraus. Oft wird von Lackfehlern, unsauberen Bünden und schiefen Hälsen berichtet.
Bei dem Cort konnte ich auf einen solchen Fehler nicht stoßen. Und das ist kein Einzelfall. Ein ehemaliger Bandkollege, welcher seit vielen Jahren Bass spielt, investierte vor gut einem Jahr knapp 500€ in ein anderes Cortmodell (Cort Artisan). Auch hier konnte man optimale Verarbeitung feststellen. Als zusätzliches Beispiel kann ich noch einen befreundeten Gitarristen anführen, welche mit seiner Cortgitarre ebenfalls von Anfang an sehr zufrieden war und diese selbst heute noch einem teureren Ibanezmodell vorzieht.
Zur Technik ist zu sagen, dass die aktive Variante dieses Modells einen praktischen 2-Band Equalizer mitbringt. Dieser erlaubt dem Spieler ein schnelles und vor allem auch sicheres Kontrollieren des Sounds – gerade im Einsatz auf der Bühne ist die ein entscheidener Vorteil. Im Detail heißt das, dass der Bassist mit den 4 Potis zwischen den Pickups wechseln kann (beispielsweise auf das hintere Pickup, um einen perkussiveren Sound zu bekommen), Treble & Bass boostet oder cuttet oder das Mastervolume regelt. Das hat mir in Livesituationen schon oft den Gang zum Amplifier erspart.
Ein Blick ins Elektronikfach lässt keine verarbeitungsfehler finden.
Der Sound
Um mir ein Urteil über den Sound zu erlauben, testete ich den Bass mit verschiedenen Saitentypen. Standardmäßig zieht Cort immer GHS Bassboomers auf ihre Bässe, welche das Werk verlassen. Ich selbst probierte Nickelsaiten von Warwick und schlussendlich die oben angesprochenen Flats von d’Addario. Die Saiten hatten alle dieselben Stärken, was ja für den Sound entscheidend ist.
Die beiden ersten Saitentypen erzeugten einen klaren, hohen Sound des Basses. Der Höhenanteil überlagert teilweise sogar die Tiefen.
Im Umkehrschluss erzeugten die Flats einen warmen, bassigen Sound. daraus lässt sich auf die Flexibilität des Instruments schließen. Es ist also möglich einen slapfähigen Sound zu erreichen, sowie einen jazzähnlichen. Ein weiterer Pluspunkt, das dies gerade ein Aspekt für Einsteiger ist, welche noch nicht recht wissen, wo sie hinwollen.
Fazit
Um es knackig zu formulieren: Der Cort Action 4-A BK ist ein guter Einsteigerbass, viel empfohlen und nicht umsonst immer recht fix vergriffen. Meine glasklare Empfehlung für den Anfänger oder Seiteneinsteiger, welcher mit kleinerem Budget ein solides Instrument haben möchte.
Kommentare
Ich habe einen Cort GB 74 OPN als Zweitbass und bin damit auch sehr zufrieden. Gute Verarbeitung und schöner Klang durch vielseitig regelbare aktive Pickups (Singlecoil am Hals, splitbarer Humbucker an der Brücke) mit 3-Band EQ. OK, ist etwas teuerer als der A4, aber sagt trotzdem viel über die allgemeinen Qualitäten von Cort aus :)
- 27.09.2010 um 13:07 Uhr
- Geschrieben von Manuel